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Die Diktatoren: Hitlers Deutschland, Stalins Rußland - Rilegato

 
9783421054661: Die Diktatoren: Hitlers Deutschland, Stalins Rußland
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Adolf Hitler und Josef Stalin verkörpern die dunkelsten Kapitel der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Unter ihrer Herrschaft wurden Millionen von Menschen grausam getötet, der blutigste Krieg ausgefochten und gigantische Systeme von Terrorlagern ausgebaut. Der renommierte britische Historiker Richard Overy analysiert diese beiden großen diktatorischen Regime des vergangenen Jahrhunderts. Er führt den Leser zu den persönlichen und historischen Wurzeln ihrer Macht, untersucht nicht nur die Lebenswege der Diktatoren, sondern auch ihre Regierungs- und Propagandaapparate, ihre Wirtschafts- und Militärpolitik sowie die Unterstützung durch die Bevölkerung Deutschlands und der Sowjetunion.

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L'autore:
Richard Overy, geboren 1947, ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität von Exeter. Er hat zahlreiche Bücher zum Zweiten Weltkrieg und Nationalsozialismus veröffentlicht. Bei DVA erschienen »Die Wurzeln des Sieges. Warum die Alliierten den Zweiten Weltkrieg gewannen« (2000) und »Die Diktatoren. Hitlers Deutschland, Stalins Russland« (2006), für das Richard Overy mit dem Wolfson-Preis für Geschichte ausgezeichnet wurde.
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EINLEITUNG

Der Vergleich von Diktaturen

»In Rußland und in Deutschland - und wo immer der Totalitarismus eingedrungen ist - wurden Menschen von einem fanatischen Glauben entflammt, von einer absoluten, bedingungslosen Gewißheit, welche die skeptische Einstellung
des modernen Menschen ablehnte. Der Totalitarismus in Rußland und Deutschland durchbrach die Deiche der Zivilisation, die das neunzehnte Jahrhundert für dauerhaft gehalten hatte.«
Hans Kohn, 1949

DER VERGLEICH VON DIKTATUREN

Stalin und Hitler gelten als die Zwillingsdämonen des 20. Jahrhunderts, aus unterschiedlichen Gründen und auf unterschiedliche Weise verantwortlich für den gewaltsamen Tod so vieler Menschen wie niemand vor ihnen in der Geschichte. Sie lassen sich nur schlecht mit anderen Diktatoren ihrer eigenen oder einer früheren Zeit vergleichen. Stalin und Hitler nebeneinander zu stellen heißt, sich in die Gesellschaft von zwei der historischen Giganten der Neuzeit zu begeben, deren Diktaturen im größten und verlustreichsten Kriege der Weltgeschichte aufeinandertrafen.
Zwei Fragen stellen sich: Kann man die Diktaturen Stalins und Hitlers miteinander vergleichen? Und sollte man sie überhaupt vergleichen? Tzvetan Todorov hat beide Fragen mit Ja beantwortet und dies damit begründet, daß beide Diktaturen die Merkmale ein und derselben politischen Gattung - des Totalitarismus - geteilt hätten. Diese Ansicht hat eine lange Tradition. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts, als der Westen so kurz nach dem gemeinsamen Kampf gegen Hitler Front gegen den Sowjetkommunismus machte, fiel es leicht, in beiden Männern »totalitäre« Führer zu sehen, Herrscher über Systeme, die bestrebt waren, eine absolute und unbarmherzige Macht über die Bevölkerungen zu gewinnen, die ihrer zentralen Kontrolle unterworfen waren. Westliche Politikwissenschaftler gingen der Frage nach, wie es kam, daß westliche Demokratien eine ungeheuerliche Diktatur besiegt hatten, nur um anschließend einer zweiten, anscheinend noch abscheulicheren und unbeugsameren als der ersten gegenüberzustehen. Doch die Erarbeitung eines idealtypischen Modells eines totalitären Regimes blendete ganz reale Unterschiede zwischen Systemen aus, die als »totalitär« eingestuft wurden. Der Begriff selbst wurde schließlich als eine Kennzeichnung des Macht- und Unterdrückungsapparats angesehen, ohne die sozialen, kulturellen und moralischen Ziele des Regimes zu berücksichtigen, die der Begriff ursprünglich umfaßt hatte, als er in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts im Italien Mussolinis geprägt worden war; in den sechziger Jahren kehrten die Historiker in der Regel der Idee eines spezifischen »totalitären« Systems den Rücken und zogen es vor, sich einer Geschichtsschreibung zuzuwenden, die den besonderen Charakter jeder nationalen Diktatur betonte. Die Ähnlichkeiten zwischen ihnen wurden bagatellisiert.
Seit dem Zusammenbruch des europäischen Kommunismus in den Jahren 1989-1991 kam es in der Diskussion der beiden Diktaturen zu einer Neuorientierung. Man entwickelte eine stärker historisch gesättigte Definition des Totalitarismus, die ihr besonderes Augenmerk darauf richtete, in welchem Umfang die untersuchten Systeme von einer positiven Vision einer exklusiven sozialen und kulturellen Utopie (häufig als »politische Religion« bezeichnet) angetrieben wurden, während zugleich stärker ins Blickfeld geriet, daß die politischen und sozialen Praktiken des Regimes mit seinen utopischen Bestrebungen häufig wenig zu tun hatten. Wir sind heute nicht mehr auf ein grobes politikwissenschaftliches Modell eines »Totalitarismus« angewiesen, um die beiden Diktaturen zu definieren; im Lauf der letzten zehn, zwölf Jahre ist unser historisches Detailwissen von beiden Regimes stark erweitert worden. Das verdanken wir auf der einen Seite den neuen Quellen, die in der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten im Zuge von Glasnost zugänglich wurden, und auf der anderen Seite einer ganzen Reihe kritischer wissenschaftlicher Veröffentlichungen in Deutschland, die viele Aspekte des Hitlerregimes erschlossen haben, über die bislang ein Mantel des Schweigens gebreitet war. Aufgrund dieser Forschung können wir mit Bestimmtheit sagen, wie Todorov es tut, daß die beiden Systeme sich »in wesentlicher Hinsicht voneinander unterschieden«, auch wenn ihnen eine totalitäre Prägung gemeinsam war.
Die Aufdeckung des gesamten Ausmaßes und des vorsätzlichen Charakters der Stalinschen Massenmorde hat zu der Ansicht beigetragen, daß Stalin nicht besser gewesen sei als Hitler. »Nazismus und Kommunismus, beide gleich verbrecherisch« lautete 1997 der Titel eines Artikels von Alain Besancon. Man hat sogar vermutet, es könnte ein Rechenverfahren existieren, mit dessen Hilfe sich mit größerer wissenschaftlicher Genauigkeit feststellen ließe, welcher der beiden Männer der Bösartigere war, auch wenn dies nicht in der Absicht Besancons lag. Der Schock bei ehemaligen Marxisten und Sympathisanten des Sowjetkommunismus, als sie entdeckten, daß das Regime Stalins in Wirklichkeit durch gewissenloses Blutvergießen und bis zur Unkenntlichkeit entstellte Ideale errichtet worden war, löste eine starke Gegenreaktion aus. Die Veröffentlichung des Schwarzbuchs des Kommunismus (1997) durch ehemalige französische Marxisten verdeutlichte den langen Weg, den die Linke zurückgelegt hatte, bis sie erkannte, daß die Diktatur Stalins auf ein barbarisches Verbrechertum gegründet war. Eine neuere Untersuchung gelangte zu dem Ergebnis, Stalin sei ein Psychopath gewesen; im Zentrum von Studien zu Hitlers »Denken« steht die Pathologie des Bösen. Die unausgesprochene Annahme, daß Stalin und Hitler blutrünstige Brüder im Geiste gewesen seien, hat alle realen Unterschiede zwischen ihnen verwischt. Doch die Suche nach derartigen Parallelen ist intellektuell ebenso unergiebig wie der frühere Versuch, alle Diktaturen im Licht eines undifferenzierten Totalitarismus zu sehen. Niemand bezweifelt die Schrecken im Innersten der beiden Diktaturen, doch es ist müßig, die Gewalt und das Verbrecherische der beiden Regimes miteinander zu vergleichen, nur um sie auf diese Weise ähnlicher erscheinen zu lassen, oder Statistiken zu bemühen, um festzustellen, welches der beiden Regimes das mörderischere war. Die Aufgabe des Historikers besteht nicht darin zu beweisen, welcher der beiden Männer der größere Schurke oder Psychopath war, sondern in dem Bemühen, die unterschiedlichen historischen Prozesse und Denkarten zu verstehen, die diese beiden Diktaturen dazu brachte, Morde in einem so ungeheuren Ausmaß zu begehen.
Dieses Buch will zu einem solchen Verständnis beitragen. Neben all den Versuchen, die Diktaturen Hitlers und Stalins als Modelle eines gemeinsamen totalitären Impulses oder einer gemeinsamen Amoralität zu definieren, in gleicher Weise unaussprechlicher Verbrechen schuldig, gab es bemerkenswert wenige Beispiele für einen unpolemischen, direkten historischen Vergleich. An dieser Stelle sollte ich darauf hinweisen, um was es in diesem Buch nicht geht. Das Buch ist keine Doppelbiographie. Alan Bullock hat in seiner monumentalen Doppelbiographie Hitler und Stalin. Parallele Leben (1991) die persönlichen Geschichten der beiden Diktatoren ineinander verwoben, und diese Herangehensweise an das Thema muß nicht wiederholt werden. Es gibt inzwischen hervorragende Einzelbiographien beider Männer, deren Autoren jeden Aspekt ihrer Lebensgeschichte sorgfältig im Detail rekonstruiert haben. Die Lebensgeschichten Hitlers und Stalins wurden wahrscheinlich eingehender untersucht als die der meisten historischen Persönlichkeiten. Ebensowenig handelt es sich bei Die Diktatoren um eine einfache narrative historiographische Darstellung der Systeme. Über beide gibt es zahlreiche fundierte Untersuchungen, die das Thema erschöpfend behandelt haben. Dieses Buch verfolgt zwei Ziele: erstens soll eine empirische Grundlage für jede Erörterung der Frage, was die Ähnlichkeiten und die Unterschiede der beiden Systeme ausmacht, geschaffen werden; und zweitens soll eine komparative »operative« Geschichte der beiden Systeme vorgelegt werden, um die umfassende historische Frage beantworten zu können, auf welche Weise eine persönliche Diktatur eigentlich funktionierte. Die Antwort auf letztere Frage ist von zentraler Bedeutung für das Verständnis, wie die beiden Diktaturen entstanden und was sie bis zum Tod der beiden Diktatoren am Leben erhielt.
Einige Bereiche einer Konvergenz sind deutlich sichtbar, auch wenn die Unterschiede nicht weniger auffallend sind. Der Zeitpunkt der Entstehung der Diktaturen ist von großer Wichtigkeit. Die historischen Kräfte wiederum, die zu dieser Entstehung beigetragen haben, kann man mit Gewinn einem Vergleich unterziehen. Beide vertraten in extremer Form die Idee vom »Übermenschen«, die auf den deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche zurückgeht. Beide zeigten offensichtliche Ähnlichkeiten in ihrem praktischen Vorgehen: im Aufbau des staatlichen Sicherheitsapparats, der Errichtung von Konzentrationslagern in großem Maßstab, der vollständigen Kontrolle über die kulturelle Produktion und der Errichtung einer sozialen Utopie auf einem Berg von Leichen. Das sind keine zufälligen Parallelen. Die beiden Systeme waren sich der Existenz des jeweils anderen bewußt und reagierten auf dieses Wissen. Hitlers Diktatur entfesselte schließlich einen Vernichtungskrieg, um Stalins Diktatur auszulöschen. Beide Diktatoren machten sich auch kurzzeitig Gedanken darüber, was gewesen wäre, wenn sie kooperiert hätten, statt sich gegenseitig zu bekämpfen. »Gemeinsam mit den Deutschen«, soll Stalin gesagt haben, »wären wir unbesiegbar gewesen.« Hitler sagte im Februar 1945, als er die Optionen einschätzte, von denen er in der Vergangenheit hätte Gebrauch machen können, eine dauerhaftere Entente zwischen Rußland und Deutschland sei unter bestimmten Umständen durchaus vorstellbar gewesen. Die Menschheit wurde gnädig vor dieser grausigen Koalition bewahrt, da die Ambitionen der beiden Männer letztlich mehr Trennendes als ...

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  • EditoreDeutsche Verlags-Anstalt
  • Data di pubblicazione2005
  • ISBN 10 3421054665
  • ISBN 13 9783421054661
  • RilegaturaCopertina rigida
  • Numero edizione2
  • Numero di pagine1068
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