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Mora, Terézia Alle Tage: Roman ISBN 13: 9783442741014

Alle Tage: Roman - Brossura

 
9783442741014: Alle Tage: Roman
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Geschenkausgabe im kleinen Format, bedrucktes Ganzleinen mit Lesebändchen.
Ein junger Mann kann nicht mehr in seine osteuropäische Heimat zurückkehren – dort wird Krieg geführt. Er lebt am gesellschaftlichen Rand einer großen deutschen Stadt und ist ein Genie im Erlernen von Sprachen, obwohl er ein nur geringes Interesse daran hat, überhaupt zu sprechen. Höllenfahrt und Passionsgeschichte: Terézia Mora hat einen großen Roman (einen Großstadtroman) geschrieben, der seine Helden in tiefe Abgründe stößt und dennoch nicht böse endet ... Ausgezeichnet mit dem „Preis der Leipziger Buchmesse“, sensationeller Erfolg bei Literaturkritik und Lesern.

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L'autore:
Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren. Sie lebt seit 1990 in Berlin und gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren. Für ihren Roman „Das Ungeheuer“ erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Bereits 1999 sorgte sie mit ihrem literarischen Debüt, dem Erzählungsband „Seltsame Materie“, für Furore. Für diese Erzählungen wurde sie u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien bei Luchterhand der Band „Nicht sterben“ mit ihren Frankfurter Poetikvorlesungen. Terézia Mora zählt außerdem zu den renommiertesten Übersetzern aus dem Ungarischen.
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Wochenende
Vögel
Nennen wir die Zeit jetzt, nennen wir den Ort hier. Beschreiben wir beides wie folgt.
Eine Stadt, ein östlicherer Bezirk davon. Braune Straßen, leere oder man weiß nicht genau womit gefüllte Lagerräume und vollgestopfte Menschenheime, im Zickzack an der Bahnlinie entlang laufend, in plötzlichen Sackgassen an eine Ziegelsteinmauer stoßend. Ein Samstagmorgen, seit kurzem Herbst. Kein Park, nur ein winziges, wüstes Dreieck sogenannte Grünfläche, weil etwas übrig geblieben war am spitzen Zusammenlaufen zweier Gassen, so ein leerer Winkel. Plötzliche Böen frühmorgendlichen Windes - das kommt von der zerklüfteten Straßenstellung, so ein soziales Gebiss -, rütteln an einer hölzernen Scheibe, einem alten oder nur so aussehenden Kinderspielzeug, das am Rande der Grünfläche steht. Daneben der frei schwebende Tragering eines Mülleimers, der Eimer selbst fehlt. Einzelner Abfall liegt im nahen Gestrüpp, das es in Anfällen von Schüttelfrost loszuwerden versucht, aber es fallen meist nur Blätter klappernd auf Beton, Sand, Glasscherben, ausgetretenes Grün. Zwei Frauen und wenig später noch eine, auf dem Weg zu oder von der Arbeit. Schneiden hier die Ecke ab, trampeln über den Trampelpfad, der das Grün in zwei Dreiecke teilt. Eine der Frauen, eine Korpulente, zieht im Vorbeigehen zwei Finger über den Rand der hölzernen Scheibe. Der Scheibenfuß quietscht auf, es hört sich an wie der Schrei eines Vogels, oder vielleicht war es wirklich ein Vogel, einer von den Hunderten, die über den Himmel ziehen. Stare. Die Scheibe dreht sich torkelnd.
Der Mann habe auch irgendwie wie ein Vogel ausgesehen, oder eine Fledermaus, aber eine riesige, wie er da hing, seine schwarzen Mantelflügel zuckten manchmal im Wind. Zuerst dachten sie, sagten die Frauen später aus, jemand hätte nur seinen Mantel dort vergessen, auf dieser Teppichklopfstange oder was das ist, ein Klettergerüst. Aber dann sahen sie, dass unten Hände heraushingen, weiße Hände, die Spitzen der gekrümmten Finger berührten fast den Boden.
An einem Samstagmorgen zu Herbstbeginn fanden drei Arbeiterinnen auf einem verwahrlosten Spielplatz im Bahnhofsbezirk den Übersetzer Abel Nema kopfüber von einem Klettergerüst baumelnd. Die Füße mit silbernem Klebeband umwickelt, ein langer, schwarzer Trenchcoat bedeckte seinen Kopf. Er schaukelte leicht im morgendlichen Wind.
Größe: circa ... (sehr groß). Gewicht: circa ... (sehr dünn). Arme, Beine, Rumpf, Kopf: schmal.
Haut: weiß, Haar: schwarz, Gesicht: länglich, Wangen: länglich, Augen: schmal, Tränensäcke beginnend, Stirn hoch, Haaransatz herzförmig, Augenbraue links tief, Augenbraue rechts hochgezogen - ein mit den Jahren zunehmend asymmetrisch gewordenes Gesicht mit einer wachen rechten und einer schlafenden linken Seite. Ein nicht schlecht aussehender Mensch. Aber gut, auch das ist etwas anderes. Zwischen abheilenden älteren Blessuren ein halbes Dutzend neue. Doch abgesehen davon:
Etwas ist jetzt doch anders, dachte seine Frau Mercedes, als man sie später ins Krankenhaus rief. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich ihn das erste Mal schlafen sehe.
Eigentlich nicht, sagte der Arzt. Wir haben ihn in ein künstliches Koma versetzt. Bis wir wissen, wie es um sein Gehirn steht.
Und weil es auch ein Gewaltdelikt ist, schließlich kann man sich, und sei man noch so fähig, nicht selbst in so eine Lage bringen, stellt auch die Polizei Fragen. Wann man seinen Mann das letzte Mal gesehen habe.
Mercedes schaut lange in das Gesicht.
Ich hätte bald gesagt: Wenn ich's mir recht überlege: noch nie. Aber dann sagte sie doch: Das war vor ... Bei unserer Scheidung.
Chöre
An einem Samstag vor etwas mehr als vier Jahren kam Abel Nema zu spät zu seiner Hochzeit. Mercedes trug ein schmales schwarzes Kleid mit einem weißen Kragen und einen Strauß weißer Margeriten in der Hand. Er kam wie immer, in zerknitterten schwarzen Klamotten, suchte lange, mit zitternden Fingern nach seinem Identitätsnachweis, es sah so aus, als würde er ihn nicht finden, dann fand er ihn doch, in der Tasche, in der er zuerst nachgesehen hatte. Zur Scheidung, an einem Montag vor kam er wieder zu spät, ich habe so was schon geahnt, nach einer Weile weiß man das, schon als noch Zeit genug war, eine Viertelstunde vor dem Termin, als sich Mercedes mit der gemeinsamen Anwältin traf.
Wollen Sie das wirklich? fragte die Anwältin, als sie sie engagierten. Immerhin war er dort einigermaßen pünktlich erschienen, sagte aber anschließend kein Wort, nickte nur zu allem, was Mercedes sagte. Sind Sie sicher? fragte die Anwältin hinterher. Vielleicht sollte jeder seinen eigenen . Nein, sagte Mercedes. Das ist kein Streitfall. Plus die Kostenersparnis.
Es war also schon zu wissen, dass es auch diesmal nicht glatt gehen würde, warum sollte es ausgerechnet diesmal glatt gehen. Sie standen auf dem Gerichtsflur, die Anwältin redete etwas, Mercedes sagte nichts, beide warteten sie. Draußen sammelte sich eine letzte Brüllhitze, als würde der scheidende Sommer mit hochrotem Kopf noch einmal das Maul aufreißen und einen (Mercedes, das ist ihre Assoziation) heiß und verächtlich anhauchen, aber hier drinnen zog es fröstelig kühl den langen, grünlichen Flur herauf.
Als das Handy der Anwältin klingelte, waren es nur noch fünf Minuten bis zum Termin, und, natürlich: er war dran. Mercedes spitzte die Ohren, ob sie ihn sprechen hörte und wie er klang, aber es war nichts zu hören, nur die Echos der Flure und die Anwältin, wie sie Hm-Aha-Verstehe-In-Ordnung sagte.
Er habe, berichtete sie, angerufen, um mitzuteilen, dass er unterwegs sei, das heißt, so gut wie, es gäbe da nämlich ein Problem. - Wieso überrascht mich das nicht? Jedes Mal, wenn sich dieser Mann auf den Weg machen will, wohin auch immer, taucht ein Problem auf. - Das Problem sei diesmal, dass er ein Taxi nehmen müsse, nein, das sei nicht das Problem, das Problem sei, dass er es nicht bezahlen könne, er habe momentan leider so gut wie kein Geld, aber er müsse dieses Taxi nehmen, sonst würde er es nicht bis zum Gericht schaffen, schon gar nicht rechtzeitig.
Verstehe.
Sie standen noch eine Minute nebeneinander auf dem Flur, dann sagte die Anwältin, sie würde jetzt hinausgehen und vor dem Gebäude auf ihn warten. Mercedes nickte und ging auf die Toilette.
Sie musste nicht auf die Toilette, aber draußen auf dem Flur stehen konnte sie auch nicht.

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  • Editorebtb Verlag
  • Data di pubblicazione2010
  • ISBN 10 3442741017
  • ISBN 13 9783442741014
  • RilegaturaCopertina flessibile
  • Numero di pagine672
  • Valutazione libreria

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Casa editrice: btb Taschenbuch, 2006
Brossura

  • 9783630871851: Alle Tage: Roman

    Luchte..., 2004
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Mora, Terézia
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Descrizione libro 1. Auflage. 663, (9) S. Flexibler ill. Orig.-Leinenband. - Buchblock etwas schiefgelesen. Ansonsten sehr gut erhaltenes Exemplar. Innen sauber. Codice articolo 071996

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