L'autore:
Dr. Joan Liebmann-Smith (r.), preisgekrönte Medizinjournalistin und Sachbuch-Autorin, schreibt u. a. für „American Health“, „Newsweek“ und „Vogue“ und trat als Expertin in zahlreichen Talkshows auf. Zusammen mit Jacqueline Nardi Egan hat sie bereits zwei populäre Medizinratgeber verfasst. Sie lebt mit ihrer Familie in New York.
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Einleitung
Wir alle beobachten manchmal an unserem Körper Dinge, die lästig, sonderbar, unschön oder auch peinlich sind. Seien es gelbe Fingernägel oder Hautgeschwulste, die sich plötzlich unter den Brüsten bilden. Oder sei es, dass unser Partner sich beklagt, wir röchen nach Ammoniak. All das sind Körpersignale. Wenn wir sie zu deuten lernen, können sie uns eine Menge über unsere Gesundheit verraten ... und über mögliche Krankheiten. Zum Glück sind viele Körpersignale im Allgemeinen harmlos und medizinisch nicht von Bedeutung. Man kann sie getrost ignorieren oder rein kosmetisch behandeln. Manchmal deuten Körpersignale jedoch auf ernst zu nehmende Ursachen hin. Beispielsweise kann die erwähnte Gelbfärbung der Fingernägel eine Folge des Rauchens, aber auch ein Warnzeichen für eine Lungen- oder Lebererkrankung sein. Unansehnliche Hautgeschwulste sind nicht nur eine verbreitete Alterserscheinung, sondern deuten in manchen Fällen auf Diabetes hin. Und wenn Sie Ammoniakgeruch ausdünsten, könnte das zwar ein Hinweis darauf sein, dass Sie einen Reinigungsservice beauftragen sollten, es kann jedoch auch darauf hindeuten, dass Sie sich zu proteinreich ernähren. Oder aber Sie sind mit dem Bakterium Helicobacter pylori infiziert, einem Erreger, der Magengeschwüre hervorruft. Solche Erscheinungen treten nicht einfach zufällig auf, sondern sind vielmehr
Warnzeichen, mit denen der Körper uns signalisiert, dass etwas nicht stimmt.
In diesem Buch geht es um die Zeichen und Signale, durch die unser Körper uns etwas über unseren Gesundheitszustand mitteilt. Wir sprechen hier nicht von Symptomen wie Schmerzen und Unwohlsein, mit denen man sich selbstverständlich an einen Arzt oder sogar an eine Notfallambulanz wendet - Körpersignale sehen wir häufig eher als Anlass, zum Friseur, zur Nagelpflege, in den Kosmetiksalon oder in die Drogerie zu gehen. Und wenn Sie doch einen Arzt zu Rate ziehen, dann vermutlich einen plastischen Chirurgen, keinen Internisten. Dabei wäre ein Internist möglicherweise genau die richtige Adresse, denn manchmal steckt hinter einem scheinbar kosmetischen Problem mehr, als man auf den ersten Blick erkennt. Wenn Sie beispielsweise kleine, gelbliche, oft unansehnliche Hautwucherungen auf Ihren Augenlidern bemerken, sollten Sie wissen, dass es sich dabei um Fetteinlagerungen handelt - unter Medizinern als Xanthelasmen bekannt -, die auf einen erhöhten Cholesterinspiegel und damit auch auf ein erhöhtes Herzinfarktrisiko hindeuten können.
Was ist der Unterschied zwischen einem Körpersignal und einem Symptom?
Symptome - wie beispielsweise Schmerzen, Fieber und Blutungen - machen sich deutlich bemerkbar. Körpersignale hingegen sind im Allgemeinen weniger auffällig und schwerer zu deuten; oft erscheinen sie uns banal und unspektakulär, peinlich oder einfach nur kurios. Wie John Brown, ein schottischer Arzt des 19. Jahrhunderts, formulierte: »Symptome sind die Muttersprache des Körpers; Signale sind eine Fremdsprache.« Manche Körpersignale kann nur der Betroffene selbst wahrnehmen, viele jedoch fallen auch Ärzten, dem Partner oder selbst Menschen auf, mit denen man nur flüchtigen Umgang hat. Körpersignale nimmt man mit seinen fünf Sinnen wahr: Man kann sie sehen, hören, schmecken, tasten oder riechen.
Was können uns unsere Körpersignale verraten?
Vor der Erfindung moderner Diagnosetechniken mussten sich die Ärzte an dem orientieren, was ihre eigenen fünf Sinne und die ihrer Patienten ihnen verrieten. Jahrhundertelang haben Ärzte das Herz ihrer Patienten abgehört, ihren Puls gefühlt, ihre Zunge, die Augen, das Haar, die Haut und die Nägel inspiziert, auf ihre Gerüche geachtet, ihren Stuhlgang studiert, den Geruch und manchmal sogar den Geschmack ihres Urins überprüft. Noch heute bedienen sich die Ärzte neben den hochtechnisierten Diagnoseverfahren, die ihnen inzwischen zur Verfügung stehen, weiterhin solcher Sinneswahrnehmungen - wenn man vom Geschmack des Urins einmal absieht.
Ein guter Diagnostiker muss ein aufmerksamer und scharfsinniger Detektiv sein. Selbst bei einfachen Erkrankungen sammelt der Arzt zahllose Hinweise und fügt sie wie Puzzleteile zusammen, bis sie ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Die sichtbaren Teile unseres Körpers, insbesondere unsere Haare, Augen, Zähne, Haut und Nägel, können Hinweise auf Krankheiten und Störungen geben, die sich tief unter der Oberfläche abspielen. Die Fülle der Signale richtig auszuwerten erfordert eine Menge Detektivarbeit und häufig mehr als nur einen Detektiv. Und hier kommen nun Sie - und dieses Buch - ins Spiel.
Das große Buch der Körpersignale erklärt zahlreiche Körpersignale, von denen manche harmlos, andere bedrohlich und wieder andere einfach nur kurios sind. Dabei behandeln wir nacheinander die einzelnen Körperpartien, vom Kopf abwärts bis hin zu den Zehen. Dies sind nur einige der Körpersignale, die möglicherweise auf eine ernsthafte Ursache hindeuten können:
streifig verfärbtes Haar
eine haarige Zunge
metallischer Geschmack im Mund
Lichtblitze vor den Augen
nach innen gerichtete Brustwarzen
Fehlen der weißen Halbmonde am Nagelbett
schwimmender Stuhl
Das große Buch der Körpersignale beginnt bei den Signalen, die unsere Haare aussenden können, wie Veränderungen der Haarstruktur, frühes Ergrauen und auffälliger Haarausfall. Anschließend widmen wir uns dem übrigen Kopf. Hier sitzt nicht nur das Gehirn, sondern auch die Organe für vier unserer fünf Sinne: Augen, Ohren, Nase und Mund. Da wir uns stark über unser Gesicht identifizieren, neigen wir dazu, mögliche Signale in diesem Bereich besonders aufmerksam wahrzunehmen. Dabei sollten wir uns angesichts gelb verfärbter Augen, einer roten Nase oder blauer Lippen nicht angewidert abwenden, denn solche unansehnlichen Erscheinungen können wichtige Hinweise auf ernst zu nehmende Erkrankungen etwa der Leber oder der Lunge liefern. Mit Ausnahme des Gehirns sitzen alle lebenswichtigen Organe im Rumpf: Herz, Magen, Leber, Nieren, Brüste und Fortpflanzungsorgane. Von all diesen Organen können subtile, leicht zu übersehende Körpersignale ausgehen, die ebenfalls mitunter auf ernste Störungen hindeuten. Chronischer Schluckauf beispielsweise ist manchmal eine Folge von übermäßigem Alkoholkonsum - manchmal aber auch ein frühes Warnzeichen eines Speiseröhrentumors. Starke Blähungen können durch eine Vorliebe für rohe Zwiebeln verursacht werden - oder auch auf Gallensteine hindeuten. Und wenn Ihr Urin nach überreifen Äpfeln riecht, haben Sie vielleicht einfach zu viel Apfelwein getrunken - oder vielleicht leiden Sie an einer Stoffwechselstörung. Wenn wir vor den Signalen, die mit unseren Körperfunktionen verbunden sind, aus Scham Augen, Ohren und Nase verschließen, entgehen uns womöglich entscheidende Hinweise auf unsere Lebensgewohnheiten und unseren Gesundheitszustand. Das große Buch der Körpersignale behandelt auch die Arme, Beine, Finger und Zehen. Die Gliedmaßen sind diejenigen Teile unseres Körpers, die physisch am stärksten strapaziert werden und deshalb am anfälligsten für Verletzungen und Verschleißerscheinungen sind. Kein Wunder, dass sie oft unschöne oder lästige Signale entwickeln, wie verkrümmte Finger oder knirschende Kniegelenke, um nur ein paar zu nennen. Doch verkrümmte Finger können auch auf die Dupuytren-Krankheit hindeuten, eine seltene, langsam fortschreitende und zu schweren Beeinträchtigungen führende Störung, und knirschende Kniegelenke sind ein mögliches Frühzeichen von Arthrose, einer weiteren ernst zu nehmenden Gelenkerkrankung. Auch unsere Finger- und Zehennägel haben eine Menge zu leiden, sowohl durch innere als auch durch äußere Einflüsse. Brüchige Nägel beispielsweise können dadurch entstehen, dass man Haushaltsreiniger ohne Handschuhe verwendet - oder sie können eine Folge von Fehlernährung sein. Zuletzt widmet sich Das große Buch der Körpersignale der Haut. Sie ist das größte Organ unseres Körpers und zugleich das sichtbarste und verwundbarste. Auch sie hält eine Vielzahl von Signalen für uns bereit: Buckel, Wucherungen, Sommersprossen, Muttermale, Leberflecken, Besenreiser, Falten und Grübchen. Ihre Farbe und ihre Textur liefern wichtige Hinweise auf zahlreiche Erkrankungen im Körperinneren. Zwar sind viele Hautveränderungen nichts weiter als ein kosmetisches Ärgernis, manche können jedoch auf Fehlernährung, Hormonstörungen und insbesondere auch auf Krebs hindeuten.
Im Großen Buch der Körpersignale geht es um Erwachsene; Körpersignale, die hauptsächlich bei Kindern auftreten, werden darin nicht behandelt. Außerdem klammern wir deutliche Krankheitszeichen wie Blutungen, Fieber, Ohnmacht, Erbrechen, Schmerz und Eiterbildung weitgehend aus. Dasselbe gilt für starken oder anhaltenden Juckreiz sowie Müdigkeitserscheinungen, Schwäche, Schwindel und psychische Anzeichen. Mit solchen Signalen und Symptomen sollten Sie sofort einen Arzt oder sogar die Notfallambulanz aufsuchen. Und schließlich geht Das große Buch der Körpersignale auch weder auf Diagnoseverfahren noch auf Behandlungsmethoden ein. Diese sind eine Angelegenheit zwischen Ihnen und Ihrem Arzt -und leider häufig auch Ihrer Krankenversicherung.
Was Das große Buch der Körpersignale leisten kann und was nicht
Dieses Buch soll keinen Ersatz für medizinische Betreuung und Gespräche mit Ihrem Arzt darstellen. Im Gegenteil: Es soll Sie dazu ermuntern, mit Ihrem Arzt über Dinge zu sprechen, die Ihnen bisher vielleicht nicht beachtenswert erschienen sind oder Ihnen gar peinlich waren. Und ganz sicher soll Das große Buch der Körpersignale Sie nicht dazu verleiten, in Eigenregie an Ihren Symptomen herumzudoktern. Es soll Ihnen lediglich helfen, die Zeichensprache Ihres Körpers in Bezug auf Gesundheit und Krankheit zu deuten und zu entscheiden, welche Signale Sie getrost ignorieren können und welche Sie von einem Arzt abklären lassen sollten.
Das große Buch der Körpersignale leitet Sie dazu an, selbst ein diagnostischer Detektiv zu werden und verborgene Hinweise a...
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