»Es ist die Eigentümlichkeit der gegenwärtigen geistigen Lage, daß die wissenschaftliche Theorie weiter geht als der ›gesunde Menschen verstand‹«, resümiert Whitehead in Wissenschaft und moderne Welt (1925), die Zerstörung eines von Selbstverständlichkeiten geprägten Weltbildes. Die Reaktionen der Schulphilosophie auf die neu erschlossenen Domänen der ihr gegenüber unverhofft mündig gewordenen Naturwissenschaften verrieten allzuoft die heillose Verwirrung eines gewagten Blicks in die Wunderwelt hinter dem Spiegel des gesunden Menschenverstandes. Auf irritierende Weise ergaben sich konkurrierende, aus der aufklärerischen Disziplinierung der Einzelwissenschaften ausscherende Dimensionen der Erfahrung, verloren durch traditionelle Konvention legitimierte Kompromisse – etwa zwischen Vorstellungsvermögen und sinnlicher Konkretheit – ihre Geltung, wurden Erfahrung und Erkenntnis gleichermaßen abstrakt und komplex. Whiteheads spekulatives Denkmodell, das der Relativitäts- und Quantentheorie Rechnung trägt, ohne sie nur in philosophische Terminologie zu übersetzen, reagiert nicht im Sinne einer Rückzugsstrategie auf die Krise von Erfahrung und Erkenntnis, Subjekt und Objekt. Es ist vielmehr als ein kühner Vorstoß zu lesen, der in seiner konsequenten Absage an jede Form des metaphysischen Dualismus die Widersprüche der »modernen Welt«, die sich dem Denken und der Erfahrung stellen, in Kategorien nicht aufzulösen sondern aufzuheben sucht.
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