L'autore:
Alle drei Autoren sind Berater bei Mercer Delta, einem Ableger der viertgrößten Managementberatungsfirma in Deutschland. Ihr Spezialgebiet sind Soft Skills bei Führungskräften. Roland Gieske (Vorwort) ist Geschäftsführer von Mercer Delta Deutschland.
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Altes Thema - neu angepackt
Wir kommen nicht umhin, das Thema Führung aus einem völlig anderen Blickwinkel zu betrachten und die Führungskräfteentwicklung neu anzugehen. Andernfalls werden Organisationen immer wieder Vorhandenes replizieren und wie am Fließband Manager produzieren, die stark auf kognitive Fähigkeiten bauen, aber nicht sonderlich geeignet sind, sich Tag für Tag mit immer komplexeren und konfuseren Problemen herumzuschlagen. Wenn wir heute einen CEO oder Politiker erleben, der Verletzlichkeit oder Mitgefühl zeigt oder der aus freien Stücken die volle Verantwortung für Fehler oder falsche Entscheidungen übernimmt, dann sind wir häufig derart überrascht, dass wir den Betreffenden als große Führungspersönlichkeit rühmen.
Mehr denn je haben Topmanager mit komplexen Situationen und mit Zielgruppen zu tun, bei denen sie ein breiteres Spektrum an Führungsqualitäten an den Tag legen müssen. Sie treffen auf Problemstellungen, für die es "die richtige Lösung" nicht gibt. Sie stoßen auf Widersprüchlichkeiten und müssen lernen, damit umzugehen, anstatt sie "auflösen" zu wollen. Sie müssen lernen, sich beim einen Mal entgegen ihrer Intuition zu verhalten und beim anderen Mal ihrem Instinkt zu vertrauen.
Solche schwierigen und ständig wechselnden Situationen sind nicht ohne Kopf, Herz und Mut zu bewältigen. Und: Ein "Kopf"-Führer kann kein ganzheitlicher Führer werden, indem er einen Ethik-Kurs belegt oder sich zum Thema Integrität coachen lässt. Ein "Herz"-Führer wird nicht plötzlich die richtigen Risiken eingehen, nur weil er ein Kletterseminar für Manager mitgemacht hat. Eine solche Weiterentwicklung muss kontinuierlich verlaufen und viele Aspekte mit einschließen.
Kurz: Führung entsteht durch eine Kombination aus Erfahrung, Training und Coaching. Auf den folgenden Seiten beschreiben wir die besten Ansätze für Unternehmen, um mittels Erfahrung, Training und Coaching ganzheitliche Führungspersönlichkeiten zu entwickeln. Wir werden uns dabei speziell mit Führungsmerkmalen befassen, die wir beim Unterrichten und Coachen von Tauenden von Führungspersonen weltweit identifiziert haben. Wir glauben, dass die Führungskräfte von morgen vor allem diese Merkmale entwickeln müssen, um Kopf, Herz und Mut zusammenzubringen.
Der Inhalt dieses Buches
Das Buch ist wie folgt aufgebaut: "Teil I - Plädoyer für ganzheitliche Führung" (Kapitel 1 und 2) enthält Hintergrundinformationen und bildet den Rahmen für die Methoden, die im Weiteren beschrieben werden. Danach folgen "Teil II - Führung mit Kopf" (Kapitel 3 bis 6), "Teil III - Führung mit Herz" (Kapitel 7 bis 10), "Teil IV - Führung mit Mut" (Kapitel 11 bis 13) und "Teil V - Reife Führung" (Kapitel 14): Hier erläutern wir, warum es so wichtig ist, reife Führungskräfte "frühzeitig" zu entwickeln, und wie man das tut. Unser Führungskonzept lässt sich wie folgt umschreiben:
Führung mit Kopf
oVorgehensweisen überdenken
oGrenzen im Bedarfsfall neu definieren
oDie Komplexitäten einer globalen Welt verstehen
oStrategisch denken, ohne kurzfristige Ziele aus den Augen zu verlieren
oInnerhalb und außerhalb des Unternehmens an allen möglichen Stellen nach Ideen suchen
oEinen Standpunkt entwickeln
Führung mit Herz
oBedürfnisse des Unternehmens und der Menschen in Einklang bringen
oVertrauen aufbauen
oIn einer vielfältigen Arbeitsumgebung echte Anteilnahme entwickeln
oArbeitsumfelder schaffen, in denen Menschen echtes Engagement zeigen können
oWissen, worauf es ankommt
oPotenzielle Störfaktoren erkennen und überwinden
Führung mit Mut
oTrotz unvollständiger Datenlage etwas riskieren
oRisiko und Ertrag abgleichen
oAuch bei Schwierigkeiten Integrität bewahren
oUnbeirrbar an dem festhalten, was zum Erfolg notwendig ist
oSelbst bei Widrigkeiten durchhalten
oKeine Angst vor schwierigen Entscheidungen haben
Viele dieser Merkmale stehen traditionell nicht im Mittelpunkt der Führungskräfteentwicklung. Selbst die Kopf-Merkmale unterscheiden sich von den üblichen kognitiven Fähigkeiten wie Entscheidungsfindung, strategische Planung und dergleichen. Das heißt aber nicht, dass wir die herkömmlichen Fähigkeiten für unwichtig halten - vielmehr gehen wir davon aus, dass jede Führungsperson, die den üblichen Weg durch die Business-School und durch Einstiegspositionen bei einer Firma geht, diese kognitiven Fähigkeiten über kurz oder lang erwerben wird. Allerdings sind wir der Meinung, dass diese Fähigkeiten nicht mehr ausreichen.
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