Recensione:
»Neben den Briefen an Magda von Hattingberg, deren Name nun mit dem Rilkes zusammen auf einem Titelblatt erscheint, wurde nun gleichzeitig aus Archiven und früheren, heute unzugänglichen Editionen die Korrespondenz mit Claire Goll (1890-1977) hervorgeholt. Sie hatte zu Teilen die Briefe schon übersetzt in Amerika und Frankreich selbst publiziert. Die Neuausgabe ergänzt die schmale Korrespondenz durch Gedichte Claire Golls, die während der Zeit ihrer Bekanntschaft mit Rilke entstanden. Rilke, den Katharina Kippenberg zum Berater des Insel Verlages berufen hatte, war für Claire Goll nicht nur ein poetisches Idol und Objekt der Schwärmerei, sondern zugleich auch eine publizistische Instanz, der sie ihre Gedichte zur Veröffentlichung vorlegte. Der Verlag lehnte die Gedichte dann doch ab, so daß viele hier erstmals erscheinen. Immerhin konnte sich Claire Goll anders als Magda von Hattingberg mit ihrem Gedichtband »Mitwelt« Rilke als Zunftgenossin präsentieren. (...) Eine Analyse des Dichters aber, und freilich keine psychologische, sondern eine poetologische, wäre anhand dieser »Briefe der Krise« vom Leser selbst zu leisten: Sie enthalten das Rohmaterial, aus dem Rilke seine Poesie macht. Wenn es gelänge, den Übergang der einen in die andere Form, von der prosaischen Urgestalt der Gefühle in die gebundene Fassung als poetische Kleinodien zu beschreiben, so hätte sich der Schlüssel gefunden für Rilkes Fähigkeit, Kitsch brillant und zu einer ästhetischen Qualität zu machen.« --Hannelore Schlaffer, Frankfurter Rundschau
»Eine Liebe in Briefen. Man muss nur hineinblättern, um die Entfernung zu spüren, aus der die Leidenschaft, der beiden Dichter in die heutige Zeit hinüberweht. (...) Das Buch ist auch eine großartige editorische Leistung von Barbara Glauert-Hesse mit ausführlichem Kommentar und einem kenntnisreichen Nachwort. Geheimnis, Klarsicht und Überschwang, Pathos und Kitsch: Alles durchdringt sich hier wie oft bei Rilke. Und wenn er für »Liliane« dichtet: »Sur le soupir de l` amie/ toute la nuit se soulève«, will man glatt mitseufzen, auf dass die Nacht sich verliert.« --Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel
»Auf eine sorgfältige Edition dieses Briefwechsels, wie sie hier vorliegt, hat man lange gewartet.« --Joachim W. Storck, Blätter der Rilke-Gesellschaft
L'autore:
Die Herausgeberin: Barbara Glauert-Hesse arbeitete als Rundfunk-Redakteurin und Verlagslektorin. Sie katalogisierte im Auftrag der Deutschen Schillergesellschaft von 1969 an den Nachlaß von Yvan und Claire Goll gemeinsam mit Claire Goll in Paris. Nach deren Tod 1977 setzte sie die Arbeit am Goll-Nachlaß im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar und in Saint-Dié-des-Vosges, Frankreich, fort. Seit 1988 ediert sie die Gesamtwerke beider Autoren.
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