Recensione:
Vielleicht sind Sekundenbruchteile auch einfach nur gute Freunde von Michael Poliza ... Das sind keine Porträts, schon eher Charakterstudien. (Im vergangenen Jahr hat Michael Poliza einen phantastischen Fotoband über die Polregionen unseres Planeten veröffentlicht, doch berühmt geworden ist der Hamburger Fotograf mit seinen Fotoserien aus Afrika, seiner zweiten Heimat. Nun hat Poliza sozusagen in seiner alten Fotokiste gewühlt und Bilder aus einem ganzen Jahrzehnt auf dem schwarzen Kontinent zusammengestellt und künstlerisch verfremdet. Uli Sarazin über eine nur bedingt gelungene Zeitreise:) Sengende Hitze, flirrende Luft, im Hintergrund ragt schemenhaft die Silhouette eines Regenschirmbaumes aus dem trockenen Gras der Savanne und vorne rechts im Bild steht ein Nashornbulle. Das kraftstrotzende Muskelpaket dreht gerade den Kopf ins Bild und schaut uns an. Was wird geschehen? Wird der Bulle sich einfach nur abwenden und davon trotten, stehenbleiben, vielleicht sogar angreifen? Ein typisches Poliza-Foto, denn hier sehen wir nicht nur ein Tierporträt, sondern eine Situation und die können nur wenige so meisterhaft einfangen wie er. Die gesenkten Köpfe zweier Löwenbrüder. Die Bildränder werden beherrscht vom wilden Durcheinander ihrer Mähnen, doch in der Bildmitte herrscht tiefer Frieden, denn die beiden Löwen halten ihre Stirn aneinander. Innig und ruhig wirkt dieser kleine, zärtliche Moment zwischen zwei Raubtieren und er belegt ein weiteres Talent des Fotografen. Er kann unglaublich gut mit dem Teleobjektiv umgehen. Vielleicht sind Sekundenbruchteile auch einfach nur gute Freunde von Michael Poliza oder besser gesagt, er ist mit dem großen Glück gesegnet, genau in der Hundertstel auf den Auslöser zu drücken, die seine Tierfotos zu mehr machen als ja was eigentlich? Schimpansen, die uns in die Augen schauen als wollten sie ein ernsthaftes Gespräch beginnen. Ein Leopard, der zu sagen scheint: Du bist kein Gegner für mich. Oder ein Königsfischervogel, der sich zu freuen scheint, als er seine Beute erblickt. Das sind keine Porträts, schon eher Charakterstudien. --NDR Kultur, 03.12.2010
Kontinental schön Diesseits von Afrika. Sein ganzes Leben ist ein Abenteuer. Oder besser gesagt seine Leben. Michael Poliza war Schauspieler in über 70 Film- und TV-Produktionen. Anschließend brachte er es mit 26 zum Selfmade-Millionär in der Computerbranche, um dann beim Börsencrash Ende der Achtziger einen Großteil seines Vermögens zu verlieren. Mit dem Geld aus dem Verkauf seiner IT-Firma startete er schließlich seine eindrucksvolle Karriere als Fotograf. Polizas Reisereportagen (die auch im stern erschienen) machten ihn berühmt, seine grenzenlose Liebe zu Afrika kann man in den zahlreichen Bildbänden nachfühlen, die er seit 2002 veröffentlich hat. Für das gewichtige Werk Classic Africa hat Poliza nun einige der schönsten Motive zusammengestellt und mittels Duotone-Verfahren zu kleinen Kunstwerken interpretiert, die wie wiederentdeckte alte, vergilbte Schwarz-Weiß-Fotos anmuten. Kontinental schön. --Stern, Nr.51, 16.12.2010
(Polizas) beste Bilder Schwerfällige Dickhäuter, schmusende Löwen, melancholische Geparden Michael Poliza, bekannt für seine Afrika-Fotografien, legt mit Classic Africa sein neues Werk vor. Darin seine besten Bilder seit 2001 neu bearbeitet zusammengestellt. Die 140 Aufnahmen in warmen Sepiatönen geben einen einfühlsamen Einblick in das Leben in der Steppe. (...) --Kulturzeit Online, 08.03.2011
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