Sie sind voller Lebensfreude, und vor ihnen liegt eine Zukunft, in der alles möglich scheint: Chris, Vicky, Barbara und Susan sind Anfang dreißig und unzertrennliche Freundinnen, die füreinander durchs Feuer gehen würden. Der Schock ist deshalb groß, als die jungen Frauen eines Tages erfahren müssen, dass Chris in ihrer Ehe verzweifelt ist: Tony ist ein herrschsüchtiger Mann, der die sanfte Chris mit seinen willkürlichen Wutausbrüchen bis aufs Blut quält, und als er auch noch seinen Job verliert, macht er Chris das Leben zur Hölle. Doch auch in Barbaras Leben verändern sich die Dinge dramatisch: Ihr Mann Ron verliebt sich in eine jüngere Frau und lässt Barbara mit einem Scherbenhaufen zurück. Und dann geschieht eines Nachts das Unfassbare: Barbara wird mit zerschmettertem Gesicht in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, grausam ermordet. Die Anwältin Vicky ist entschlossen, nicht eher zu ruhen, bis sie den Täter gefunden hat ...
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Joy Fielding gehört zu den unumstrittenen Spitzenautorinnen Amerikas. Seit ihrem Psychothriller „Lauf, Jane, lauf“ waren alle ihre Bücher internationale Bestseller. Joy Fielding lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Toronto, Kanada, und in Palm Beach, Florida.
Chris lag mit geschlossenen Augen in ihrem Messingbett, von den
Zehen bis zum Kinn fest in das steife weiße Baumwolllaken gewickelt,
die Arme wie gefesselt starr an ihren Körper gepresst. Sie
stellte sich vor, sie wäre eine ägyptische Mumie, die einbalsamiert
in einer antiken Pyramide lag, während Horden neugieriger Touristen
in schmutzigen, ausgelatschten Sandalen über ihrem Kopf
hin und her wanderten. Das würde zumindest meine Kopfschmerzen
erklären, dachte sie und hätte beinahe gelacht, wenn da
nicht das Pochen in ihren Schläfen gewesen wäre, das wie ein Echo
ihres dumpfen Herzschlags klang. Wann hatte sie sich zum letzten
Mal so ängstlich und verloren gefühlt?
Nein, Angst war ein zu starkes Wort, verbesserte sich Chris sofort,
ihre Gedanken zensierend, noch bevor sie ganz ausformuliert
waren. Es war keine Angst, die sie lähmte, sondern ein vages,
beunruhigendes Unbehagen, das wie ein vergifteter Strom durch
ihren Körper sickerte. Diese unbestimmte, vielleicht sogar undefinierbare
Befindlichkeit war es, die sie die Augen fest geschlossen
halten und die Arme starr an ihren Körper drücken ließ, als wäre
sie im Schlaf gestorben.
Spürten Tote dieses eindringende, alles durchdringende Gefühl
des Unbehagens, fragte sie sich, bevor sie ihrer morbiden Gedanken
überdrüssig wurde und die Geräusche des Morgens in ihren
Kopf sickern ließ: Unten im Flur sang ihre sechsjährige Tochter
Montana, der dreijährige Wyatt spielte mit der Spielzeugeisenbahn,
die er zu Weihnachten bekommen hatte; und direkt unter
ihr in der Küche öffnete Tony Schranktüren und schlug sie klappernd
wieder zu. Nach einigen Minuten war die lähmende Angst
zu bloßem Unbehagen geschrumpft, das sich besser in den Griff
bekommen und letztendlich leichter ganz abtun ließ. Noch ein
paar Minuten, und Chris konnte sich vielleicht einreden, dass das,
was vergangene Nacht geschehen war, in Wahrheit ein böser
Traum gewesen war, Produkt ihrer überhitzten – überreizten, wie
Tony vielleicht sagen würde – Phantasie.
»It's a heartache!«, schmetterte Montana in ihrem Zimmer am
Ende des Flurs.
»Tsch-tsch-tsch-tsch, tsch-tsch-tsch-tsch«, zischte Wyatt, das
Geräusch einer Eisenbahn imitierend, laut.
Irgendwo unter ihr ging eine weitere Schranktür auf und klappernd
wieder zu. Geschirr klirrte.
»Nothing but a heartache!«
Chris schlug die Augen auf.
Ich habe ein Geheimnis, dachte sie.
Sie ließ ihren Blick durch das kleine Schlafzimmer wandern,
ohne den Kopf von dem riesigen Daunenkopfkissen zu heben.
Durch die schweren, bernsteinfarbenen Vorhänge fielen ein paar
Sonnenstrahlen, die die hellblauen Wände gespenstisch blass erscheinen
ließen und in deren Licht über ihrem Kopf kleine Staubpartikelchen
tanzten. Der schwarze Rollkragenpullover, den
Tony gestern Abend zum Essen getragen hatte, hing achtlos hingeworfen
über der Lehne des kleinen blauen Stuhls in der Ecke,
einen leeren Arm ausgestreckt zu dem breiten blauen Webteppich,
der noch immer klebrig von vor langer Zeit verschüttetem Apfelsaft
war. Die Tür zu dem kleinen, direkt angrenzenden Bad stand
ebenso offen wie die oberste Schublade der Korbkommode. Die
Uhr auf ihrem Nachttisch zeigte 9.04 an.
Sie sollte wahrscheinlich aufstehen, sich anziehen und nach
Wyatt und Montana sehen. Tony hatte ihnen offensichtlich Frühstück
gemacht, was sie nicht überraschte. Sonntags stand er immer
mit den Kindern auf. Außerdem war er nach einem großen Streit
immer besonders nett zu ihr. Sie hatte gespürt, wie er beim ersten
Gepolter aus Wyatts Zimmer leise aus dem Bett geschlüpft war,
aber so getan, als würde sie schlafen, während er sich eilig angezogen
hatte, und bevor er sich über sie gebeugt und ihr einen Kuss
auf die Stirn gehaucht hatte. »Schlaf«, hatte sie ihn flüstern hören
und seinen Atem beruhigend sanft auf ihrer Haut gespürt.
Sie hatte versucht, wieder einzudösen, doch es war ihr nicht gelungen,
und als ihre Lider jetzt endlich gnädig schwer wurden,
war es zu spät. Die Kinder würden sich jede Minute bei ihren einsamen
Beschäftigungen langweilen, durch die Schlafzimmertür
stürmen und ihre Aufmerksamkeit einfordern. Sie musste aufstehen,
duschen und sich auf den vor ihr liegenden, anstrengenden
Tag vorbereiten. Entschlossen schlug Chris das Laken zur Seite,
schwang die Beine aus dem Bett und spürte unsichtbare Kekskrümel
unter ihren nackten Füßen zerbrößeln, als sie in Richtung Bad
tapste. »Oh, Gott«, sagte sie, als sie ihr geschwollenes Gesicht in
dem Spiegel über dem Waschbecken sah. »Ich weiß, dass du irgendwo
da drinnen steckst.« Vorsichtig tupfte sie über die
Schwellung um ihre Augen. Wurde sie nicht langsam zu alt, um
sich in den Schlaf zu weinen?
Außerdem hatte sie gar nicht geschlafen, die ganze Nacht lang
keine Minute. »Chris«, hatte sie Tony in regelmäßigen Abständen
in ihr Ohr flüstern hören, bevor er sich, als sie nicht geantwortet
hatte, wieder auf seine Seite des Bettes zurückgezogen hatte.
»Chris, bist du wach?«
Er hat also auch nicht geschlafen, dachte sie mit nicht geringer
Befriedigung, als sie ihr Gesicht mit kaltem Wasser benetzte, einen
nassen Waschlappen auf ihre Augen drückte und spürte, wie ihre
müde Haut langsam wieder auf Normalgröße schrumpfte. »Wer
bist du?«, fragte sie sich nicht zum ersten Mal müde und strich
sich ein paar Strähnen ihres strubbeligen blonden Haars aus dem
Gesicht. »Weiß der Teufel«, antwortete ihr Spiegelbild mit Vickis
Stimme, und Chris kicherte. Das Geräusch kratzte in ihrer Kehle
wie eine Katze an einer Fliegengittertür.
»It's a heartache!«, sang Montana auf der anderen Seite der Badezimmerwand.
Das kann man laut sagen, dachte Chris, stieg unter die Dusche,
drehte den Hahn auf und genoss den Schwall heißen Wassers auf
ihren Armen und Beinen, spürte ihn wie tausend kleine Peitschenhiebe
auf ihrem Rücken. Was gestern Nacht geschehen war, war
ebenso sehr ihre Schuld wie Tonys, gestand sie sich ein. Sie stellte
sich direkt unter den Strahl, sodass er ihr Haar in der Mitte teilte,
bevor er sich über ihr Gesicht ergoss.
Hatten die Kinder sie streiten hören? Sie hörte über dem Rauschen
des Wassers das entfernte Echo der Stimmen ihrer sich anschreienden
Eltern, das drei Jahrzehnte später immer noch so laut
und mächtig klang wie eh und je. Chris erinnerte sich, wie sie in
ihrem Bett gelegen und gelauscht hatte, wenn ihre Eltern unten
gestritten hatten. Ihre wütenden Worte waren ungeduldig im Flur
gekreist und hatten an die Wände ihres Zimmers geklopft, als
wollten sie sie unbedingt einbeziehen, bis sie schließlich durch die
Bodenritzen in die Luft eingedrungen waren, die sie atmete. Sie
hatte sich ihr kleines Kissen aufs Gesicht gedrückt, um das Gift
nicht einzuatmen, hatte sich mit zitternden Händen die Ohren
zugehalten und versucht, die hässlichen Geräusche zu dämpfen.
Einmal war sie sogar aus dem Bett gekrabbelt und hatte sich in der
hintersten Ecke des Kleiderschranks verkrochen, doch die Stimmen
waren immer lauter geworden, bis sie das Gefühl hatte, dass
jemand mit ihr im Schrank war. Als unsichtbare Finger von den
Säumen der über ihr hängenden Kleider nach ihr tasteten und
fremde Zungen ihre Wangen ableckten, war sie weinend zurück in
ihr Bett gelaufen, hatte die Decke bis unters Kinn gezogen, die
Arme fest an den Körper gepresst, die Augen zugekniffen und war
bis zum Morgen so liegen geblieben.
Hatte sie vergangene Nacht nicht im Grunde dasselbe getan?
War sie kein bisschen erwachsen geworden?
Chris drehte das Wasser ab, trat aus der Dusche und wickelte
ein weiches, blau-weiß gestreiftes Handtuch um ihren Kopf und
ein zweites um ihren Körper, dankbar dafür, dass sie sich im beschlagenen
Spiegel nur schemenhaft erkennen konnte. Sie öffnete
die Badezimmertür und spürte die kalte Umarmung der Luft. Wie
bin ich nur hier gelandet, fragte sie sich, als sie ins Schlafzimmer
zurückschlurfte, mitten im Albtraum meiner Eltern.
»Hallo Schatz«, sagte Tony leise.
Chris nickte wortlos und blickte weiter zu Boden, während
ihre Nase den Geruch frisch zubereiteter Pfannkuchen witterte.
»Ich habe dir Frühstück ans Bett gebracht«, sagte er.
Chris ließ sich aufs Bett sinken und lehnte sich gegen die Kissen,
während wie von Zauberhand ein Tablett mit einem Teller
voll Blaubeerpfannkuchen, einem Glas frisch gepressten Orangensafts
und einer Kanne wunderbar duftenden Kaffees vor ihr
auftauchte. Neben einer Butterdose aus Edelstahl standen ein
kleiner weißer Keramikkrug mit echtem Ahornsirup und eine
kleine gläserne Stielvase mit einer roten Butterblume aus Plastik.
»Das musstest du doch nicht«, sagte Chris leise, den Blick weiterhin
abgewandt. Das habe ich nicht verdient, dachte sie.
Tony saß am Fuß des Bettes. Sie spürte, wie er sie beobachtete,
während sie ihre Pfannkuchen mit Butter bestrich und mit warmem
Sirup beträufelte, bevor sie vorsichtig erst eine, dann eine
weitere Gabel voll zum Mund führte. Paradoxerweise wurde sie
mit jedem Bissen hungriger und mit jedem Schluck, den sie trank,
durstiger. Binnen Minuten waren die Pfannkuchen verputzt, das
Saftglas war leer und der Kaffee ausgetrunken. »Gut?«, fragte
Tony erwartungsvoll, und sie konnte das Lächeln in seiner
Stimme hören.
»Wundervoll«, antwortete sie, entschlossen, ihn nicht anzusehen,
weil sie wusste, dass das Spiel dann vorüber war.
»Es tut mir so Leid, Chris.«
»Nicht.«
»Du weißt, dass ich es nicht so gemeint habe.«
»Bi...
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Hardcover. Condizione: Fine. Sie sind voller Lebensfreude, und vor ihnen liegt eine Zukunft, in der alles möglich scheint: Chris, Vicky, Barbara und Susan sind Anfang dreißig und unzertrennliche Freundinnen, die füreinander durchs Feuer gehen würden. Der Schock ist deshalb groß, als die jungen Frauen eines Tages erfahren müssen, dass Chris in ihrer Ehe verzweifelt ist: Tony ist ein herrschsüchtiger Mann, der die sanfte Chris mit seinen willkürlichen Wutausbrüchen bis aufs Blut quält, und als er auch noch seinen Job verliert, macht er Chris das Leben zur Hölle. Doch auch in Barbaras Leben verändern sich die Dinge dramatisch: Ihr Mann Ron verliebt sich in eine jüngere Frau und lässt Barbara mit einem Scherbenhaufen zurück. Und dann geschieht eines Nachts das Unfassbare: Barbara wird mit zerschmettertem Gesicht in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, grausam ermordet. Die Anwältin Vicky ist entschlossen, nicht eher zu ruhen, bis sie den Täter gefunden hat. Codice articolo 3a7adca5-947f-44f4-97b6-822ab9cf5bbb
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Hardcover. Condizione: As New. Sie sind voller Lebensfreude, und vor ihnen liegt eine Zukunft, in der alles möglich scheint: Chris, Vicky, Barbara und Susan sind Anfang dreißig und unzertrennliche Freundinnen, die füreinander durchs Feuer gehen würden. Der Schock ist deshalb groß, als die jungen Frauen eines Tages erfahren müssen, dass Chris in ihrer Ehe verzweifelt ist: Tony ist ein herrschsüchtiger Mann, der die sanfte Chris mit seinen willkürlichen Wutausbrüchen bis aufs Blut quält, und als er auch noch seinen Job verliert, macht er Chris das Leben zur Hölle. Doch auch in Barbaras Leben verändern sich die Dinge dramatisch: Ihr Mann Ron verliebt sich in eine jüngere Frau und lässt Barbara mit einem Scherbenhaufen zurück. Und dann geschieht eines Nachts das Unfassbare: Barbara wird mit zerschmettertem Gesicht in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, grausam ermordet. Die Anwältin Vicky ist entschlossen, nicht eher zu ruhen, bis sie den Täter gefunden hat. Codice articolo 64660389-9d78-46d3-9b79-39edb44dbab9
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