Ein Serienkiller-Paar versetzt New York in Angst und Schrecken
Er zerstückelt seine Opfer. Und er stellt die Leichenreste an öffentlichen Plätzen aus, die einzelnen Teile sorgfältig arrangiert. Der Serienmörder, mit dem es Lieutenant John Driscoll und Sergeant Margaret Aligante von der New Yorker Polizei zu tun haben, ist ebenso pervers wie intelligent. Driscoll, der für seine psychologische Vorgehensweise bekannt ist, versucht sich in das Hirn des perfiden Verbrechers hineinzudenken. Und langsam verdichten sich die Anzeichen, dass der Killer, der sich selbst für genial hält, nicht allein mordet …
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Thomas O'Callaghan, Mitglied der Mystery Writers of America und der International Thriller Writers, wurde in New York geboren, wo er auch studierte. Er lebt heute mit seiner Frau Eileen in Belle Harbor, N.Y. Mit seinem Debüt, »Der Knochendieb«, gelang ihm ein wahrer Paukenschlag. »Blutrituale« ist der zweite Thriller mit Lieutenant Driscoll. O'Callaghan arbeitet bereits am dritten Band der Serie.
Es hatte aufgehört zu regnen. Erneut brannte die Nachmittagssonne auf faulige Getreidegarben herab und warf bizarre Schatten über die verlassene Farm. Ein paar Zikaden zirpten und übertönten das Zwitschern der Spatzen in der Nähe, die schließlich davonflogen.
Mitten auf dem Feld stand schweigend ein kräftiger Junge und blickte auf einen frischen Erdhaufen hinab.
Ein kühler Windhauch fuhr durch sein weizenblondes Haar. Er bückte sich und schrieb mit dem Finger den Namen »Gus« in die Erde.
Ein junges Mädchen trat neben ihn. »Können wir jetzt gehen?«, fragte sie genervt. »Das ist schon unser zehntes Feld, und es ist nichts mehr von ihm zum Vergraben übrig.«
»Gleich.«
Das Mädchen sah sich um. »Vielleicht schaut jemand zu, weißt du.« »Einen Moment noch.« »Beeil dich lieber.«
Der Blick des Jungen ruhte weiter auf dem frischen Grab. Mit einem zufriedenen Nicken richtete er sich auf. Während ein Lächeln über sein Gesicht zog, löschte er mit seinem Stiefelabsatz den Namen ihres Opfers aus. »Süße«, sagte er, »möge der Dreckskerl in Frieden ruhen.«
»Du meinst in Fetzen. Gehen wir.«
1. KAPITEL
Cassie drehte den Kopf auf dem Kissen, als ein plötzlicher Lichtstrahl sie weckte.
»Verflucht, was soll das?«, schimpfte sie. »Es ist zwei Uhr morgens.«
Ihr Bruder Angus saß aufrecht neben ihr im Bett und grinste. Fasziniert starrte er auf die glänzende Dreiviertelzoll-Kugel, die er zwischen Zeigefinger und Daumen hielt. Der schmale Strahl einer bleistiftdünnen Taschenlampe wurde von der chromartigen Oberfläche der Kugel relektiert und leuchtete Cassie direkt ins Auge.
»Ich mochte dich lieber, als du noch Fliegen die Flügel ausgerissen hast«, sagte sie und verbarg den Kopf unter dem Kissen.
Die Taschenlampe nach wie vor auf die Kugel gerichtet, hielt Angus sein Gesicht dicht an den winzigen Ball und verfolgte, wie das Spiegelbild seiner Pupille größer und größer wurde, je näher er kam. Gelangweilt und geblendet machte er schließlich die Taschenlampe aus, schob die Hand unter die Bettdecke und streichelte den Oberkörper seiner Schwester.
»Nein, heute nicht«, zischte sie durch zusammengebissene Zähne. »Wir haben morgen einiges zu tun. Schlaf lieber!«
Angus schlüpfte aus dem Bett, zog seine Boxershorts an, ging zur Tür und machte sie auf. Ein warmer Lufthauch liebkoste seinen Körper und erregte ihn. Er sah
sich um. Seine Schwester schnarchte. Er stieß die Fliegentür auf, setzte sich auf die oberste Stufe und blickte zum Himmel. Die Nacht war wolkenlos. Der Mond, der schon fast voll war, warf Schatten über das Unkraut und die hohen Gräser, die das traute Heim umgaben - vielleicht ein passender Vorbote für das, was am nächsten Morgen beginnen sollte. Die Vorfreude darauf, dass sie nun endlich ihre Pläne ausführen würden, pumpte Adrenalin durch seine Adern. Er konnte nicht schlafen. Im Gegensatz zu seiner Schwester würde er aufbleiben und warten, bis es hell wurde.
Eine Nacktschnecke, die auf der Treppe auf ihn zukroch, erregte seine Aufmerksamkeit.
»Ich könnte dich töten, du Winzling. Aber ich tu's nicht.«
Er verspürte den Drang, das kleine Weichtier zu streicheln, doch schließlich steckte er nur den Finger in die Schleimspur, die es hinter sich herzog. Dann strich er sich damit über die Lippen wie eine Frau, die Lippenstift aufträgt.
Frauen. Frauen faszinierten Angus. Ihre Kurven. Ihr Duft. Einfach alles an ihnen. In seinem nächsten Leben würde er als Frau wiederkehren. Er konnte fühlen, was sie fühlten. Denken, wie sie dachten. Gott! Sogar vögeln, wie sie vögelten!
Es raschelte. Es war nicht die Weide, die sich ebenso wenig regte wie er. Nein, irgendetwas schlich durchs Gras. Vielleicht ein Reh. Hoffentlich ein Reh. Er liebte den Laut, den sie kurz vor ihrem Tod von sich gaben, wenn er sie gestellt hatte und ihnen das Genick brach, dass ihre Halswirbel knackten.
Da war es wieder!
Das Rascheln.
Er folgte dem Beispiel der Schnecke, tappte die wackeligen Stufen hinunter und nahm die Verfolgung auf, im sicheren Wissen, dass seine Schwester ihren großen Tag nicht ohne ihn beginnen würde.
2. KAPITEL
Die Reifen des Greyhound-Busses ächzten über die von großen Schlaglöchern übersäte Straße, doch Angus und Cassie ließen sich bei ihrem Spiel nicht stören. Trotz des Gerumpels hielten die Plastikspielsteine, da sie magnetisch an der glänzenden Oberfläche des Spielbretts hafteten. Bei den Karten war das anders. Angus drückte mit dem Zeigefinger auf den Stapel »Mega-Spaß«, während Cassie das Gleiche mit dem »Pech gehabt«-Stapel tat, um die Karten in ihren Schalen zu halten. Angus nahm die Würfel.
»Los, eine Zehn«, flüsterte er, als er sie losließ. Sie rollten über das Brett und zeigten eine Sechs und eine Drei.
»Beinahe!«, sagte er und zählte neun Felder auf dem Weg ab, der sich um das Spielfeld schlängelte: einen Stadtplan von New York mit sämtlichen Sehenswürdigkeiten.
»Damit komme ich mitten auf das blöde Empire State Building!«, rief er und knallte seinen blauen Spielstein auf das begehrte Feld.
Das aktivierte einen winzigen Lautsprecher unter dem Wolkenkratzer-Symbol, und schon erklang Musik: Frank Sinatras Version von »New York, New York«.
Er griff nach einer Mega-Spaß-Karte.
»Na so was. Ich habe gerade eine dreistündige Einkaufstour bei Paragon Sports gewonnen. Und ich darf die nächste Pech-gehabt-Karte ignorieren.« Er fasste in die Tasche und fuhr mit einem Finger über die Klinge.
Die Waffe zu spüren erregte ihn.
Cassie grinste. Sie umfasste die Würfel und pustete in ihre Faust.
»Mama braucht neue Schuhe«, sagte sie und ließ die Würfel los, die über das Brett schlitterten und bei eins und zwei liegen blieben. »Mist! Jetzt muss ich eine Pechgehabt-Karte ziehen!«
Cassie ging die drei Felder, und Angus reichte ihr die Pech-gehabt-Karte.
»Lies und heul los«, sagte er.
Cassie schob schmollend die Unterlippe vor.
Du bist bei Macy's beim Ladendiebstahl erwischt worden. Eine Runde aussetzen.
»Scheiß-Stadt«, murrte sie.
»Ich zeig dir mal, wie man das macht.« Angus griff für die erste seiner nächsten zwei Runden nach den Würfeln.
Die Würfel klapperten aufs Brett. Eine Fünf und eine Sechs.
Angus betrachtete das Brett und zog elf Felder.
»Ich bin schon halb durch ihr geliebtes Brooklyn durch. Jetzt eine Zwölf!« Er ließ die Würfel in seiner Hand klappern.
Cassie stöhnte auf, als zwei Sechsen liegen blieben.
»Ja!«, jubelte Angus und griff nach seinem Spielstein.
»Schluss!«, sagte sie und zeigte durch das regennasse Busfenster. Der Greyhound war am Busbahnhof angelangt und kam langsam zum Stehen. »Vergiss nicht, was wir ausgemacht haben. Wenn der Bus ankommt, legen wir an den Touristenfallen los, die unseren Spielfiguren am nächsten sind.«
Angus musterte das Brett und grinste. »Na, dann zieh ich mal los nach Coney Island.«
»Und ich?«, sagte Cassie. »Ich fange im Naturkundemuseum mit Abrechnen an.«
3. KAPITEL
Die Sonne sandte Lichtsplitter durch die Glaskuppel des Naturkundemuseums. Unter der Rotunde hießen Skelette aus dem Jura den Sonnenaufgang willkommen.
Ein Läuten erinnerte den Nachtwächter daran, dass seine Schicht zu Ende war. Zugleich ging in sämtlichen Fluren und Ausstellungsräumen des weitläufigen Baus die elektrische Beleuchtung an. Licht aus Halogenlampen durchflutete das Museum und beleuchtete den Stern von Indien, den größten blauen Saphir der Welt, das versteinerte Skelett des Turkana-Jungen, eines 1,6 Millionen Jahre alten Vertreters des Homo erectus, sowie unzählige andere Schätze aus Natur und Kultur.
Um 10 Uhr ertönte ein zweites Läuten, und der Nachtwächter schloss die schwere Eingangstür auf. Binnen Minuten strömte eine Horde Siebenjähriger unter Aufsicht der für den Ausflug verantwortlichen Lehrerin Harriet Robbins in die marmorgeflieste Halle und erfüllte die andächtige Stille des Museumsbaus mit Kichern und Lachen.
»So, liebe Jungen und Mädchen, wir besuchen zuerst die Trias-Halle. Wer kann mir etwas über die Trias sagen?«, fragte Miss Robbins.
»Ich! Ich! Ich!«, erklang es aus etlichen jungen Kehlen.
»Gut, Elizabeth, erklär du es für alle.«
»Die Trias kommt vor dem Jura. Und da gab es die ersten Dinosaurier.«
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