Njangu Yoshitaro schleicht sich als Spion der Legion in die Regierungskreise des tyrannischen Herrschers Alena Redruth ein. Er bemüht sich, die intriganten Höflinge gegeneinander auszuspielen, doch die Zeit drängt, denn das Misstrauen des Diktators wächst ...
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Chris Bunch schuf gemeinsam mit Allan Cole das weltberühmte SF-Epos "Die Sten-Chroniken" sowie die enorm erfolgreiche Fantasy-Saga um die "Fernen Königreiche". Viele seiner Romane wurden zu Bestsellern. Der Vietnam-Veteran und Journalist lebte zuletzt im US-Bundesstaat Washington.
CUMBRE / D-CUMBRE
Die Angestellte blickte über den Rand ihrer modisch antiken Brille hinweg auf das recht merkwürdige Paar, das vor ihr stand. Es war selbst für jemanden, der auf einem Raumhafen arbeitete, ein ungewöhnlicher Anblick.
Der eine Teil des Paars war ein Mensch, aber ein zweieinhalb Meter großer, mit der Statur eines Gewichthebers, schütterem Haar und einem Pilotenanzug, der von den Rangabzeichen eines Cent der Konföderationsarmee und einem Namensschild mit dem Schriftzug DILL geziert wurde.
Sein Begleiter war sogar noch größer. Er war ein Alien aus dem Volk der Musth, die vor einem halben E-Jahr während des brutalen Krieges besiegt worden waren, und besaß ein hell- und dunkelbraun gestreiftes Fell mit schwarzen Spitzen an den Füßen und am Schweif. Sein Hals war lang, der Kopf war schmal, und die Ohren waren rund. Erstaunlicherweise trug er eine Waffenrüstung in den blauweißen Farben der Konföderation.
Der Gesichtsausdruck der Frau verhärtete sich. »Sie wünschen?«
»Cent Ben Dill«, sagte der große Mann und reichte ihr einen Abholschein. »Ich bin hier, um das Navigationsmaterial abzuholen, das von der Armee benötigt wird. Die Auftragsnummer lautet YAG neun drei X.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, wo das Zeug ist«, sagte die Angestellte. »Außerdem hat mein Vorgesetzter heute frei. Vielleicht kommen Sie später noch einmal wieder, wenn ich mehr Zeit zum Suchen habe. Morgen müsste es klappen.«
»Morgen werde ich schon längst auf und davon sein«, sagte Dill. »Und es handelt sich um das Ding da drüben. Den Sicherheitskoffer.«
Die Angestellte schniefte, stellte den Koffer auf den Tresen und schob den Abholschein zu Dill zurück, wobei sie versuchte, ihn zu Boden gleiten zu lassen. Sowohl der Musth als auch Dill griffen danach. Dills Hand lag auf dem Zettel, die Tatze des Musth mit den zwei Daumen auf seiner Hand.
»Ich bin immer noch schneller als du, Alikhan«, sagte Dill triumphierend. Er zog einen Stift aus einer Tasche, unterschrieb und nahm den Koffer an sich.
»Eine nette Weiterexistenz noch«, sagte er, dann gingen die beiden.
Die Angestellte beobachtete, wie sie zu einem Gleiter liefen. Sie nahm ein kleines Gerät aus ihrer Tasche und wählte eine Komnummer. Am anderen Ende der Leitung klickte es.
»Mar Elf«, sagte sie. »Verschlüsselung.« Sie drückte einen Knopf auf dem kleinen Gerät.
Die Stimme, die ihr antwortete, war synthetisch und eigenschaftslos.
»Verschlüsselung bestätigt. Berichten Sie.«
Im Gleiter blickte sich Alikhan zum Bürogebäude um. »Dieses Wesen mochte mich nicht.« Der Sohn des verstorbenen Musth-Kriegsführers Wlencing war kurz nach Beginn des Krieges in Gefangenschaft geraten und maßgeblich am Friedensschluss beteiligt gewesen.
Nachdem die Streitmacht der Konföderation, die von ihren Mitgliedern auch als Legion bezeichnet wurde, die überlegenen Kampfjäger der Musth in Dienst gestellt hatte, war Alikhan der Posten eines Piloten angeboten worden. Er und ein paar weitere Veteranen der Musth, die nicht genau wussten, wie sie der Langeweile des Friedens entgehen sollten, waren daraufhin zu Söldnern der Konföderation geworden.
»Es scheint so«, sagte Ben Dill. »Viele Leute mögen keine Uniformen.«
»Das war nicht der Grund.«
»Also gut«, sagte Dill. »Wenn du unbedingt willst, nimm es persönlich. Sie mag keine Musth. Vielleicht haben deine Leute ihren Freund zum Frühstück verspeist oder so.«
»Wir würden niemals einen Angehörigen einer fremden Spezies verspeisen – erst recht nicht, wenn er vermutlich genauso ranzig schmeckt wie du.«
»Ich könnte mir kein Urteil über deine geheimen Vorlieben erlauben«, sagte Dill. »Zwar sind wir vor einiger Zeit zusammen um einen halben Planeten gewandert, aber es könnte durchaus sein, dass du deine anthropophagitomischen Neigungen oder wie das heißt einfach unterdrückt hast. Schau dir nur das vergammelte Fleisch an, das du geladen hast.«
»Wird dein Volk uns auf ewig hassen?«
»Wahrscheinlich«, sagte Dill, während er den Gleiter startete und auf die Bucht hinausflog, in Richtung des Armeestützpunktes auf Chance Island. »Zumindest so lange, bis ihr Pelzviecher genauso gut ausseht wie ich. Oder bis wir etwas Neues gefunden haben, das wir hassen können.«
»Menschen sind seltsam.«
»Wohingegen ihr Musth selbstredend das leuchtende Vorbild für logisches und vernünftiges Verhalten seid, weil ihr niemals aus unlauteren Motiven sauer auf irgendwen seid!«
Alikhan fletschte die Zähne und stieß ein tiefes Zischen aus. Auf diese Weise zeigten die Musth ihre Belustigung.
Chance Island, der Hauptstützpunkt der Legion, lag mitten im Golf vor der Insel Dharma. Camp Mahan war während des Musth-Krieges völlig zerstört worden, und immer noch wurden Trümmer mit Gravgleitern abtransportiert und ins Meer gekippt. Regelmäßig fand man die Leichen verschütteter Soldaten und Soldatinnen, die bei den Kämpfen umgekommen waren, worauf die Arbeiten für eine Bestattungszeremonie unterbrochen wurden.
Die Armee, die langsam wieder zu ihrer Sollstärke von zehntausend Mann aufgebaut wurde, war nun über ganz D-Cumbre verstreut. Nur das Hauptquartier und das Vierte Regiment waren in Camp Mahan in provisorischen Baracken untergebracht.
Die Truppen waren vor neun Jahren ins Cumbre-System verlegt worden, um den Bestrebungen der gleichermaßen expansionistischen Musth einen Riegel vorzuschieben. Hier am äußersten Rand des Imperiums der Konföderation hatte die Legion außerdem für Frieden in der cumbrianischen Zwei-Klassen-Gesellschaft sorgen sollen.
Wie gewöhnlich war alles ganz anders gekommen, als man erwartet hatte, und vier Jahre nach der Stationierung der Armee – die zu jener Zeit noch hochtrabend als »Streitmacht Schnelle Lanze« bezeichnet worden war – hatte sich die Konföderation aufgelöst.
Auf Cumbre wusste niemand so genau, was eigentlich geschehen war, da man mehr als genug eigene Probleme hatte, zuerst mit dem Aufstand der ’Rauhm, der »Unterklasse« von Cumbre, und dann mit den Musth.
Dieser Krieg war vorbei, aber es würde bestimmt schon bald neuen Ärger geben, höchstwahrscheinlich durch »Protektor« Alena Redruth, den Diktator von Larix und Kura, der die üblichen Navigationsrouten zwischen Cumbre und dem Imperium blockierte. Er hatte Cumbre seine »Protektion« bereits angeboten, und nur der Angriff der Musth hatte ihn davon abgehalten, das System zu übernehmen.
Der Krieg gegen Larix/Kura war unvermeidlich. Der neue Befehlshaber der Legion, Caud Grig Angara, hatte die Planetare Regierung mit großem Geschick dazu veranlasst, eine Sondersteuer zu erheben, während alle Bürger noch liebevolle Gefühle für das Militär hegten. Ein Teil dieser Steuer wurde für den Bau von Raumschiffen verwendet, um der Armee interplanetare und interstellare Kapazitäten zu verschaffen.
Das Problem war nur, dass die Werften im Cumbre-System kaum Erfahrung mit der Konstruktion oder dem Bau und erst recht nicht mit der Massenproduktion von Kriegsschiffen hatten. Daher gingen die Arbeiten nur langsam voran. Also war die Legion gezwungen gewesen, Raumschiffe von ihrem ehemaligen Feind zu erwerben.
Zwischen den Ruinen des großen Landefeldes der Streitmacht stand ein Velv, ein Musth-Schiff aus der Zerstörer-Klasse. Die Hülle wurde von Kuppeln mit Waffensystemen und fremdartigen Leitwerken geziert. Es war in diesem Monat von einer Musth-Werft geliefert worden, nachdem man es an menschliche Standards angepasst hatte. Weitere Musth-Schiffe trafen ständig im System ein, so schnell die Werften der Aliens sie produzieren konnten.
Die hybriden Modifikationen wirkten noch ungewöhnlicher durch die zwei Aksai, die sichelförmigen Kampfjäger der Musth, die mit Magnetkupplungen auf der Oberseite des Velv verankert waren.
Arbeiter huschten um das Schiff herum und verluden den Rest der benötigten Ausrüstung. Dill landete mit dem Gleiter und brachte den Koffer mit den Navigationsdaten für die mutmaßlich feindlichen Systeme Larix und Kura zum Velv, während Alikhan wie ein neugieriger Welpe neben ihm her tapste.
Ab Yohns wurde klar, dass er sich nie daran gewöhnen würde, einer Maschine Bericht zu erstatten.
»Unser Agent meldete außerdem, der Offizier der Konföderation hätte gesagt, er würde dieses System innerhalb der nächsten zwei Tage verlassen. Besitze keine Informationen über das Missionsziel oder sonstige Einzelheiten. Ende.«
Die Sendung wurde verschlüsselt und gerafft, durch den Weltraum zu einer Zwischenstation auf K-Cumbre gespuckt, dem letzten Planeten des Systems mit regulärem Orbit, und von dort in den Hyperraum geschickt. Sie wurde noch zweimal weitergeleitet, bevor sie ihr Ziel auf Larix erreichte.
Als ein Piepton verkündete, dass das Signal empfangen worden war, schaltete Yohns den Sender ab. Dann stieg er die Kellertreppe hinauf, kam auf der Rückseite eines kleinen Wandschranks heraus, schloss die Geheimtür hinter sich und schob sich an Mänteln und anderer Kleidung vorbei in das Schlafzimmer seiner Villa.
Er fügte seinem Konto auf Larix eine unbekannte Summe Credits hinzu und fragte sich, wie viele Millionen an dem Tag, da ihm die Hunde zu nah kamen oder er die Nerven verlor und das Signal gab, dass man ihn herausholen sollte, wohl dort auf ihn warten würden. Er entschied, sich mit einem Drink zu belohnen, und zwar mit einer kräftigen Mischung. Dann trat er auf die Veranda hinaus, von der aus er über das kleine Bergdorf Tungi blicken konnte.
Yohns’ Haut war tief gebräunt, und er sah jünger aus als es seinen mehr als vierzig Lebensjahren entsprach. Er spielte die Rolle eines unabhängigen, wohlhabenden, zurückgezogen lebenden Fremden. Auf keinen Fall entsprach er der allgemeinen Vorstellung, wie ein vertraglich gebundener Spion aussah.
Weit entfernt in der Bucht war Chance Island zu sehen. Yohns beschloss, einen Bewegungsmelder und eine Kamera zu installieren, um den Start des Schiffs der Legion aufzuzeichnen, und wenn der Zeitpunkt erheblic...
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