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Theisen, Manfred Täglich die Angst ISBN 13: 9783570303634

Täglich die Angst - Brossura

 
9783570303634: Täglich die Angst

Sinossi

Thema: Mobbing in der Schule.

Katinka, Annika und Lisa haben die Klasse fest im Griff und Thorsten in der Zange. Er ist ihr neuestes Opfer, und die Lehrer reden gegen Wände, denn keiner macht den Mund gegen die Gang auf. Wer ist schon so verrückt, sich als nächstes Mobbing-Opfer anzubieten? Doch irgendjemand hat den Terror satt – und mobbt zurück, eiskalt und richtig gefährlich: mit Sachbeschädigung, versuchter Körperverletzung und Entführung, bis Annika die Gewaltspirale durchbricht.

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Informazioni sull?autore

Manfred Theisen wurde 1962 in Köln geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik und Politik, forschte zwei Jahre für das deutsche Innenministerium in der Sowjetunion, arbeitete als Redakteur und leitete eine Kölner Zeitungsredaktion. Heute lebt er als freier Autor in Köln.

Estratto. © Ristampato con autorizzazione. Tutti i diritti riservati.

br />Ich mag den Zoo. Ich mag es, vor einer Glasscheibe zu stehen und nicht zu wissen, ob ich den Affen beobachte oder der Affe mich. Wer sitzt eigentlich im K�g? Ich wei�es nicht. Wahrscheinlich ist nur wichtig, wessen K�g gr��r ist oder wer wen eingesperrt hat.
Ich jedenfalls habe den Affen nicht eingesperrt.
Ich halte die Handgelenke von Thorsten fest und der windet sich unter der Dusche wie ein Affe. Keine Haare an den Armen. Er kommt nicht weg. Meine H�e sind stark, auch wenn sie schlank sind. Die Venen liegen dicht unter der Haut. Er schreit um Hilfe. Niemand wird ihn retten. Was glaubt der Typ eigentlich? Meint er, die M�ls hier w�n bei amnesty international? H� und Schadenfreude stehen in der Dusche unserer Ankleide so dicht wie in Holland der Spargel.
�Halt ihn ja fest!�, befiehlt mir Katinka.
�F�r wie dumm h�st du mich?�
Sie grinst. �Halt ihn trotzdem fest.�
Lisa hat seinen andern Arm im Griff wie ein Schraubstock.
Katinka geht Thorsten frontal an. Sie streichelt ihm �ber sein nasses wei�s T-Shirt, seine Warzen zeichnen sich ab. Dann malt sie ihm mit einem roten Edding zwei Br�ste aufs Shirt - wasserfest. Sie kann gut zeichnen. Katinka ist eine, die mit dreizehn ihre einzige Liebe verloren hat. Mark aus der Parallelklasse. Wie langweilig der heute ist. Kurzhaarig wie ein Dackel. Ruderclub, Sonnenseite des Lebens. Sagt, er will sp�r mal in die Medien. Doch das ist jetzt egal. Pr�ritum war, Pr�ns ist. Der Augenblick z�t. Alles andere ist Vergangenheit. Vergiss gestern, denk an heute.
Thorsten will Katinka treten, aber sie ist schneller und h� sein Bein fest. Er kippt, f�t auf die Kacheln und schreit vor Schmerz, h� seinen Ellbogen. Die Kacheln sind heil geblieben, ein bisschen Blut von ihm mischt sich in das abflie�nde Wasser.
Katinka lacht herzhaft. Sie meint es ehrlich. Die anderen M�hen sehen uns zu, lachen im Chor. Sie haben sich in die T�r zur Umkleide gestellt, weil das Wasser der Dusche nicht bis da hinspritzt. Die meisten sind schon wieder komplett angezogen. Wir hatten zwei Stunden Sport und haben uns alle geduscht, dann haben wir drei Thorsten geholt. Der Abfluss s�elt uns zu, dass Schluss sein muss. Katinka macht trotzdem weiter, sagt ihm von oben herab, dass er ein Schlappschwanz ist. Das wei�er sicher selbst, sonst l� er nicht da. Aber so macht sich Katinka richtig klar, wer auf welcher Seite vom Gitter steht. Thorstens Schrei ist hell.
�Warum tut ihr das mit ihm?�, h�ren wir Sarah in gebrochenem Deutsch hinter uns sagen. Sie lugt unter ihrem Kopftuch zwischen den andern M�hen durch in den Duschraum. Keiner hier in der Klasse hat wirklich Verst�nis f�r sie, denn ihre Sozialspr�che im Unterricht nerven schon genug, da sollte sie wenigstens jetzt die Klappe halten.
�Wir machen das, damit Missgeburten wie du was zu glotzen haben.� Katinka sieht Sarah scharf an. Ihre Blicke kreuzen sich wie Schwerter. �Hau ab!�, sagt Katinka. Sarah gibt nach, segelt unter ihrem Kopftuch aus Katinkas Blickfeld.
Meine H�e sind nass. Das ist nicht so schlimm, denn es ist Sommer und hei� Der Schwei�kommt nicht von innen, sondern von au�n. Es sind nur noch gut drei Wochen bis zu den gro�n Ferien. Wir sind heute zum letzten Mal hier in der alten Turnhalle. Ab morgen ist sie wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.
Nach Sarahs Abzug kann sich Katinka wieder ganz auf Thorsten konzentrieren und erkl�: �Falls du morgen noch mal mit dem Haarschnitt in die Schule kommst, mach ich dir 'n Loch in den Kopf.� Dabei tritt sie ihn gegen die Schulter. Thorsten schreit auf.
�Komm, ist gut. Lass ihn in Ruh�, meint Lisa und erntet prompt ein h�sches Grinsen von Katinka: �Gef�t er dir etwa? Stehst wohl auf Thorsten?� Lisa hat dummerweise vor einem halben Jahr mal am Rande erw�t, dass sie Computertypen wie ihn zwar schr� aber eigentlich auch ganz cool f�e.
Alle lachen �ber Katinkas Spruch.
Lisa schmettert nur ein �Sehr witzig!� zur�ck.
�Also, was ist?�, wendet sich Katinka wieder an Thorsten. �Hast du kapiert, was ich gesagt hab? Morgen kommst du mit einer andern Frisur, selbst wenn dich Lisa mit diesem Zottellook scheinbar richtig sexy findet!�
Thorsten nickt. Er liegt flehend als �Miss Wet T-Shirt� unter der Dusche und seine Lippen gleichen dem satten Blau einer Geha-Patrone. Katinka ist zufrieden und das Gel�ter der M�hen hallt durch den gekachelten Raum.
Ich geh vor, will endlich raus aus der dr�ckend schw�len Duschluft. Mir ist das einfach zu bl�d, noch die letzten Zuckungen von Thorsten auszukosten, schlie�ich haben wir gleich Mathe. Ich muss noch in der Pause die L�sung der Hausaufgaben abschreiben.
�Okay, warte�, sagt Katinka und folgt mir mit Lisa. Wir laufen durch die Umkleide. Das Neonlicht zittert. Ich habe noch Thorstens Gesicht in meinem Kopf, w�end ich flink meinen Turnbeutel packe. Sein Gesicht ist hager, die Wangenknochen kannst du unter der Haut deutlich sehen, ungef� so, wie wenn sich dein spitzer Ellbogen unter einem Bettlaken abzeichnet. W�Thorsten Russe, Kurde oder T�rke, h�e er eine Chance in der Klasse, denn die Clans halten zusammen, und jeder von denen kriegt auch immer ein M�l: Russe findet Russin, Kurde Kurdin, T�rke T�rkin. Aber er ist kein Russe, kein Kurde, kein T�rke, sondern Deutscher, Einzelg�er ohne Clan. Ein Computerfreak, Hacker, Genie an der Tastatur. Bringt ihm blo�nichts. Gar nichts. Schlanke H�e, ein Hochleistungshirn, nichts davon z�t, denn er geh�rt zu den schwachen Tieren in der Herde. W�n wir ein Wolfsrudel, h�en wir ihn totgebissen.
�Na, gut gelaunt?� Manuela Kuzybik, unsere Mathelehrerin, steht vor der Umkleide auf dem Flur. Gerade noch habe ich an Mathe gedacht, und jetzt dieses Gesicht, das so d�rr ist, dass es einfach nur Mathe geben kann. Was macht die denn hier in der Turnhalle? Die geh�rt nicht hierher. Falsches Revier. Ausgerechnet die Kuzybik. Sie l�elt, als h�e sie Drogen eingeworfen. Wie stets, wenn sie einen anspricht, legt sie sich mit der linken Hand, mit Zeige- und Mittelfinger, das glatte goldblonde Haar hinters Ohr, mit einer flie�nden und betont behutsamen Bewegung. Ich will nicht wissen, wie viele T�nungen es braucht, damit ein Blond genau so aussieht und sich Leute wie sie sicher unter ihren Haaren f�hlen.
�Na klar, Frau Kuzybik. Lachen ist gesund�, sagt Katinka. �Das ist unser Job, die andern zum Lachen zu bringen. Sonst gibt es ja nur noch lange Gesichter bei den schlechten Mathenoten, die wir von Ihnen kriegen.�
Ehe Manuela Kuzybik drauf reagiert, lacht Katinka. Ihre wei�n geraden Z�e gl�en wie die eines Piranhas. Das Lachen hat seinen Ursprung im Z�efletschen, und Katinka fletscht die Z�e, aber die Kuzybik merkt den Angriff nicht. Sie grinst nur d�ich zur�ck, wie eine spie�ge Frau mit Pagenkopf halt so grinst. Selbst wenn die in eine Weinbrandbohne bei� und merkt, dass es nicht so richtig gut schmeckt, wird sie nicht kapieren, dass ihr jemand da reingestrullt hat. Das ganze Leben von diesem Pagenkopf ist so �de wie eine Daily Soap. Wenn du reinguckst, wei� du, was los ist. Wenn du nicht reinguckst, kannst du dir denken, was los ist. Nichts.
Manuela Kuzybik geht Richtung Hallenausgang. Wir sind die Ersten auf dem Flur. Die andern M�hen sind, als wollten sie einen Sicherheitsabstand halten, noch in der Umkleide. Vielleicht hilft ja auch die eine oder andere - oder speziell Nina - dem armen Thorsten. Aber wozu? Der ist so unsexy, den will keine im Bett neben sich sp�ren. Die Sonne scheint freundlich und der einzige Baum auf dem Schulhof, eine Rotbuche, tr� volles Haar. Wir laufen sch�n dicht hinter der Kuzybik her �ber den leeren Schulhof bis hin�ber zum Schulgeb�e, das aus Beton, Glas und Stahltr�rn besteht, die mit einem kr�igen Rot gestrichen sind. Vermutlich wollte die Stadt so den Rost �bert�nchen.
Die Kuzybik dreht sich um. Noch mal. Am liebsten w�rde sie uns fragen, warum wir so dicht hinter ihr herlaufen. Sie wei� dass sie keine Antwort bekommt. Wir wollen sie nerv�s machen. Es macht jeden nerv�s, wenn ihm einer auf den Fersen ist, egal ob du etwas ausgefressen hast oder nicht. Sie dreht sich wieder um, und Katinka sagt ungefragt: �Nur so. Wir haben den gleichen Weg. Schlie�ich m�ssen wir auch zu Mathe.�
Ich hocke hellwach auf dem unbequemen, h�lzernen K�chenstuhl, hab die Br�tchen, genauer gesagt Mohnbr�tchen, aufgebacken, kipple mit dem Stuhl, betrachte das F�ermuster auf dem Silberbesteck und ruf: �Sandraaaaa! Komm!�
�Ich komme gleich.� Meine Mutter sitzt bestimmt vor dem Rechner. Ich hab keinen Bock, durch die Wohnung zu gehen und mir dort einen Kuss abzuholen. Sie hat noch nicht die Rollos am K�chenfenster hochgezogen. Aber ich ahne schon, wie hei�es heute drau�n ist. Es ist so hei� dass die Wolken tags�ber schwitzen und es gestern Abend wieder gewittert hat, ohne erl�senden Regen.
�Was hei� gleich?�, ruf ich meiner Mutter zu.
�Nerv bitte nicht!� Ihre Stimme ist leicht angekratzt.
Ich rufe laut und gedehnt, als w�rde ich eine Steinschleuder spannen: �Kooooommmmm!�
�Ich sitze schon seit sechs an der Kiste!� Ihre Worte gelangen kaum bis hierher in die K�che. Schlie�ich m�ssen sie quer durch die Altbauwohnung, fliegen im Zickzack unter den stuckverzierten Decken durch den verwinkelten Flur, vorbei am Bad, am Schlafzimmer von meiner Mutter, an dem von meinem Vater, an meinem, dann links durchs Wohnzimmer und hin�ber bis in die gut f�nfundzwanzig Meter entfernt liegende K�che, wo ich gelangweilt am Tisch sitz und warte.
Die halbe S�dstadt besteht aus Altbauwohnungen mit Zimmern hoch wie Giraffenst�e. Die meisten davon sind Eigentumswohnungen, unsere nicht. Meine Eltern haben den Absprung f�r den Kauf verpasst. Falls sie sich jetzt zu einem Kredit entschlie�n, werden sie tot sein, bevor er abbezahlt ist, und ich muss l�hnen.
�Schreib den Artikel doch in der Redaktion!�
�Iss schon mal!�
�Ich find das schei�!�
Das Nutellaglas. Es ist ein neues. Ich schraube es auf. Wenn du das Wort Nutella andersrum liest, hei� es: alle tun. Der Deckel macht pl�pp. Mama hat heute fr�h offensichtlich das alte Glas ganz ausgel�ffelt, denn Papa isst kein Nutella, sondern Aufschnitt. Ich mag kein Tier auf dem Brot. Die goldene Folie �ber der Nugatcreme geht nie ganz ab. Reste bleiben am Rand des Glases h�en. Ich hab gerade zweieinhalb Kilo runter. Wenn ich das Br�tchen bestrichen hab, werd ich ein schlechtes Gewissen kriegen. Trotzdem bestreiche ich's dick mit Nutella und greif nach der Fernsteuerung. Morgenmagazin. Warum hat der Mensch keinen Abwehrmechanismus gegen zu viel Nahrung? Warum essen wir immer weiter, wenn wir viel zu essen haben? Denkt der K�rper, dass es morgen nichts mehr gibt? Die Zeit versickert in den Kan�n. Sam. Super RTL. �Oh, ich habe pochenden Hornschmerz�, sagt ein knatschgelber Zeichentrickdinosaurier dem andern. Sein Horn auf der Sch�ldecke gl�ht dunkelrot. So ein Schwachsinn. Zwei Schritte vor uns wartet der Abgrund, und wir laufen drauf zu, als w�rden uns gleich Fl�gel wachsen. Eurosport. Giro d'Italia. DSF bringt zweite Liga. Viva. Schei�hows. Die bringen nur noch Shows. Kaum noch Musik. Guten Morgen Deutschland. ARD. Arbeitslosenstatistik. Aufw�strend. Ganztagsschule. �Komm, Mama! ... Mammmmaaaa!� Super RTL. Ich zeig dem Dino mit seinem Horn die Z�e, grins fies und ruf: �Mama! Komm endlich!� Keine Reaktion aus dem Arbeitszimmer. Die sitzt in ihrem K�g und kommt da nicht raus. Der Dino ist ganz aufgebracht. Sein rotes Horn scheint von meiner Schreierei noch mehr anzuschwellen, er h�pft aufgeregt im Kreis rum und ruft: �Mein Horn platzt. Gleich platzt es!� ntv. M�te am Morgen. Ein B�rsenmakler. Jackett, einreihig. Schmales langweilig glatt rasiertes Gesicht. Er betont die S�e extrem nach hinten raus. Krawatte. Schm�tig wie Thorsten. Leberfleck �ber der Oberlippe, dasselbe d�nne Haar, dieselben schmalen Augenbrauen wie Thorsten, seine ganze durchscheinende Person scheint aus Pergament zu bestehen. Der k�nnte Thorstens Daddy sein. Thorsten. Ob der sich gestern noch die Haare hat schneiden lassen?
�Hallo, Schatz!�
Ich erschrecke. Meine Mutter steht pl�tzlich hinter mir.
�Mama?�
Sie l�elt mich an mit der Hand vor dem Mund, weil sie vorn ein etwas zu wei�s �ergangsprovisorium von Zahn hat. Das soll erst n�ste Woche durch einen passenden gelblicheren Porzellanzahn ersetzt werden. Ich hab auch ein bisschen gelbstichige Z�e. Gesund sollen sie ja zumindest sein. Wei� Z�e sind zwar h�bsch, aber gar nicht so gesund, sagt Vater. Der muss es wissen, denn seine Z�e sind wei�und schlecht. Ist st�ig mit Kanalarbeiten im Kiefer besch�igt. Aber ich glaub, dass die Karies, die er hat, einfach vom Tee mit Zucker kommt. Wer immer Tee mit Zucker trinkt, der kann auch den ganzen Tag Bonbons kauen, das ist genauso sch�ich. Die Macke mit dem st�igen Tee trinken hat er noch von seinen Reisen mit Mama nach Indien. Damals waren sie jung und Studenten.
Jedenfalls l�elt meine Mutter mit vorgehaltener Hand, und die Hand zeigt an jedem Finger einen fetten Ring, fette unechte Klunker. Sie steht auf Ringe.
�Du guckst dir B�rsenberichte an?�, fragt sie mich erstaunt.
�Irgendwo muss man sich ja verstecken�, sag ich und l�le nicht. Ich will keine positive Stimmung mit meiner Mutter. Sie nervt. Nicht dass sie irgendwas Schlimmes getan h�e. Es ist zurzeit mein Programm. Ich will keinen Frieden mit ihr oder mit Papa. Ich wei�nur, dass ich wegen ihr die gelblichen Z�e hab und von meinem Vater h�chstwahrscheinlich die schlechten bekomme.
Meine Mutter geht zum Fenster und zieht das Rollo hoch. Jetzt sitzen wir fest im Tag.
Ich zappe weiter. RTL. Nachrichten. Sudan. Sch�tzengraben, durch den Soldaten rennen. Da k�nnte auch eine U-Bahn fahren. Noch immer der Dino mit seinem Horn.
Mama sagt, dass in Dresden eine Stelle frei wird. Lokalchefin der Tageszeitung. Ein Freund von ihr ist dort Chefredakteur und hat sie gestern angerufen. Wie ich Dresden finde, fragt sie mich. Weit weg finde ich Dresden. Noch weiter weg als die Toskana. Da fahren wir stets im Fr�hjahr hin, manchmal auch im Herbst. �Die Toskana kenn ich�, sag ich zu meiner Mutter. �Dresden kenn ich nicht.�
�Willst du es kennenlernen?�, fragt sie.
�Wei�nicht�, sag ich und merke, dass es ihr tats�lich ernst sein k�nnte. �Was meint denn Papa?�
�Der hat nichts dagegen und nichts daf�r. Er sagt, dass es f�r ihn �berhaupt kein Problem ist, dort einen Job zu finden - Kommunikationstechniker wie Papa sind Mangelware.�
Ich zucke mit den Schultern, sag, dass ich zur Schule muss, pack meine Tasche. Das Mathebuch passt nicht rein, so als geh�rte es nicht dorthin.
Ich lauf zur U-Bahn, sehe eine Frau hinter der Scheibe des wegfahrenden Zugs. Sie atmet wie ein Fisch. Ich muss an die Sch�tzengr�n denken. Wie hie�noch das Land, das sie eben im Fernsehen gebracht haben? Sudan. Bl�d, wenn du in einem Land lebst, wo du st�ig Angst haben musst, dass dir gleich einer was B�ses will oder dich wom�glich erschie�. Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Er kann nicht so leicht von andern Tieren gefressen werden. Die Sicherheit unterscheidet uns vom Affen. Nichts anderes. Wir bauen die K�ge und setzen die andern rein. Wir haben die Raubtiere get�tet, in K�ge gesteckt oder hinter dickes Glas verpflanzt.
Es geht immer nur um Macht. Macht �ber andere sichert unser �erleben. Das gilt nicht nur f�r den Umgang mit Tieren. Macht ist wichtig, um Sicherheit zu erlangen.
Meine Bahn kommt, und es geht hinab ins Dunkle wie in das Maul eines riesigen Schmetterlings, der unter der Erde lebt. Seine Fl�gel sind begraben. Er kann sich nicht mehr bewegen. Die Bahn beschreibt einen Halbkreis um den inneren Ring der Stadt. Neun Minuten. F�nf Stationen. Ein Opa angelt mit seinen Augen nach etwas Licht. Die Gesichter in der Bahn kommen mir von Station zu Station bekannter vor. Es wird lauter und lauter. Der Opa verschwindet jetzt durch die offene T�r an der Haltestelle. Sch�ler, die mein Gesicht kennen, deren Gesichter ich kenne, deren Namen mir egal sind. Die T�ren �ffnen sich, schlie�n sich mit einem Ruck, Weiterfahrt, stopp, und �ffnen sich mit einem Zischen. Hansaring. Aussteigen. Gut und B�se gehen die Treppen hoch und kommen p�nktlich zur ersten Stunde.
Ich f�hl mich nicht gut, es ist jetzt schon zu hei� einfach zu hei�in der Jeans. Ich h�e besser auch einen Rock angezogen wie meine Freundinnen. Lisa, Katinka. Lisa zieht ein letztes Mal an der Zigarette. Tritt sie aus. Jetzt hat sie beide Arme zur Umarmung frei. Wir begr��n uns kurz und gehen ins Geb�e, st�rmen in den Computerraum: elf Jungs, neunzehn M�hen und vierzig PCs. Es gibt also rein mathematisch gesehen f�r jeden anderthalb Rechner. Trotzdem sitzen Lisa, Katinka und ich vor einem Ger�
�Wo ist Thorsten?�
Katinka sagt mir, er sei noch nicht da. �Hat sicher Schiss.�
Carmen Mittelburg macht Vertretung f�r unsern Klassenlehrer Bernd Klein. Der ist ein st�iger Mittf�nfziger mit Glatze, breiten Schultern und markantem Gesicht. Carmen Mittelburg ist das genaue Gegenteil: klein, breit im Becken, speckig am Po, keine Taille und ihr wacklig weicher Oberk�rper ist zu schwammig f�r die harte Welt. Diese Frau kann keinem ein Leid antun, dient keinem als Entschuldigung, harmlos und dem�tig ist sie. Die geborene Henne.
Sarah und ihre Clique sitzen hinter uns - Hammed und Ayche, die ganze Kopftuchfraktion. Fehlt nur noch ein Gebetskettchen. Sie quatschen auf T�rkisch. Ich verstehe kein T�rkisch und finde es eine Unversch�heit, dass in der Schule �berhaupt T�rkisch geredet werden darf.
Lisa sitzt neben mir, direkt vor dem PC, F�� auf der Tischkante und das Kinn auf die Knie gest�tzt, Katinka hockt rechts von ihr.
Thorsten kommt als Letzter rein - wie ein Tropfen, der sich noch aus der Leitung dr�t, obwohl der Hahn l�st zu ist.
Katinka sieht ihn zuerst und ruft: �Hey, Versager! Ich hab nicht gesagt, du sollst deine Haare verst�mmeln, du solltest sie schneiden lassen.�
Selbst Sarah und ihre Freundinnen m�ssen lachen.
Thorsten reagiert nicht. Er ist tats�lich beim Fris�r gewesen. Unglaublich. Es hat funktioniert. Er hat gehorcht. Macht ist Einfluss, Macht ist etwas Wunderbares. Ohne Macht bewegt sich nichts.
�Siehst du?�, sagt Katinka leise zu Lisa. �Dein Lover hat weniger Respekt vor dir als vor mir, denn Angst ist st�er als Liebe.�
�H�r mit dem Mist auf. Das ist langsam nicht mehr witzig. Ich kann ihn genauso wenig ab wie du�, sagt Lisa.
�Ja, ja, ist ja gut, sei nicht so sensibel. Man wird ja wohl noch ein bisschen Spa�haben d�rfen.�
Als Lisa etwas erwidern m�chte, l�elt Katinka nur verschmitzt: �Sonst kann dich ja auch nichts aus der Ruhe bringen.�
Thorsten setzt sich an den Rechner, vorn, links au�n, einen Platz von Nina entfernt, die ihn anl�elt. Die Menschheit unterteilt sich f�r Thorsten in eine H�te, die ihn anmacht, und die andere H�te, die ihn in Ruhe l�t. Die einzige Ausnahme ist Nina. Schlie�ich hilft er ihr bei den Hausaufgaben und �bt mit ihr f�r Klassenarbeiten. Die beiden kennen sich daher etwas n�r. Wie nah, wei�keiner. Es interessiert auch niemanden. �er Thorsten wei�ich konkret nur, dass seine Mutter vor zwei Jahren abgehauen ist und sein Vater bei jedem Elternabend das Wort f�hrt. Wir sehen Thorstens Hinterkopf. Die hellen Haare stark gek�rzt, gek�t, doch hinten ein wenig unordentlich und unabsichtlich hochstehend wie ein Spoiler.
Carmen Mittelburg versteht das Gel�ter nicht. Sie fragt aber auch nicht nach. Vermutlich ahnt sie, dass wir Thorsten auf dem Kieker haben, und will nicht noch Salz in die Wunde streuen. Die Mittelburg wirkt �stlich wie ein neuer Pfleger im Gorillak�g. Sie kippt den Schalter unter dem Lehrerrechner auf ON. Alle Rechner fahren hoch. Microsoft. Die Schirme hell. Die Pupillen schlie�n sich ein wenig. Es dauert, bis die Rechner richtig Fahrt aufnehmen. Ich bewundere immer die Schwarmfische. Sie reagieren so gleich wie vernetzte Rechner, wissen alle, was zu tun ist, wenn Gefahr droht, als h�en sie eine Stimme im Kopf, die ihnen allen das Gleiche sagt. Mein Vater hat ein Aquarium im B�ro, in dem er silberne Fische mit roten Augen h�. Schwarmfische.
Ich sehe zu Katinka hin�ber. Sie grinst breit vor Vorfreude. Lisa und sie haben etwas f�r den Unterricht vorbereitet, sagt sie. Ich wei�nicht, was es ist. Eine �erraschung f�r Thorsten.
�Was denn? Sag schon, was habt ihr vor? Warum erz�t ihr mir das erst jetzt?�, will ich von Lisa wissen. Die zuckt mit den Schultern.
�Ist das ein Problem?�, fragt Lisa.
�Nein, aber ...�, sag ich.
�Siehst du. Dann ist doch gut.�
Ich will noch etwas sagen, da legt Lisa die Spitze ihres Zeigefingers auf ihre geschlossenen Lippen. Leicht rosafarbener Nagellack, der gleiche wie auf den Zehenn�ln. Er ist mir eben schon aufgefallen. Sie tr� Flip-Flops mit Delfin-Motiv. Ich soll noch einen Moment abwarten, sagt sie. �Geduld ... guck auf den Bildschirm, sei nicht so nerv�s. Mach keinen Stress. Es wird Thorstens Problem sein, nicht deins.�
Da passiert es auch schon - und alle, aber auch jeder und jede, lachen laut auf, manche prusten richtig los, andere Gesichter �berzieht einfach ein verschmitztes L�eln und ich kann mich kaum halten. Selbst Carmen Mittelburg zieht f�r eine Sekunde ihre Mundwinkel nach oben, als h�e man sie ihr an den Nasenfl�geln hochgetackert.
Nur einer ist geschockt: Thorsten.
Auf den Rechnern ist als Desktop-Hintergrund nicht das �bliche Microsoft-Motiv D�ne, sondern ein Foto von ihm zu sehen, in rosa Rock, mit feiner R�schenbluse, l�ig �ber die Schulter geh�tem, keckem hellgelbem Tampont�hchen und dem Spruch:
weil ich ein m�hen bin,
weil ich ein m�hen bin ...

Thorsten starrt �berfordert auf den Bildschirm. Er will es nicht glauben. Ich seh zu Katinka r�ber, die mir ihre Hand hinh�, damit ich einschlagen kann. Give me five. Lisa tut das Gleiche mit uns. Thorsten packt, die Tr�n m�hsam zur�ckhaltend, seine Schultasche.
Nina sieht ihn etwas mitleidig an und sagt: �Lass, bleib hier. Das sind doch alles Idioten.� Aber sie kann ihn nicht aufhalten. Er geht raus, als wandelte er federnd auf der Mondoberfl�e, oder als h�e er Watteb�che unter den Schuhen, ein emotionsloser Astronaut, der gesehen hat, dass die Erde unter ihm gerade explodiert. Keine Hoffnung mehr. Er dr�ckt die Klinke. Die T�r zieht sich langsam hinter ihm zu. Ganz langsam. Bevor sie ins Schloss f�t, ruft ihm Jakob noch hinterher: �Hey, du siehst doch gut aus! Was hast du denn, Thorsta?� Klick macht die T�r. Thorsten ist weg, und alle gr�len so laut, dass das Gel�ter vermutlich noch in der Nachbarklasse zu h�ren ist. Jakob hat sich echt gemausert. Er ist mittlerweile schon viel h�er drauf als noch vor einem Jahr. Seine Freunde Sebastian, Christoph und Kai h�en es vermutlich am liebsten, wenn er sich endlich mal richtig mit Katinka anlegen w�rde, um klarzumachen, wer das Sagen in der Klasse hat.
Carmen Mittelburg steht da vorn und wei�nicht, was sie tun soll. Soll sie Thorsten nachlaufen und die Horde allein lassen? Unm�glich. Ganz ohne Tierpfleger, das geht nicht. W�tend fragt sie: �Wie macht man das weg?� Damit meint sie Thorstens Foto auf dem Desktop.
�Oh, Mann. So was nennt sich Lehrerin!�, ruft Marion, die in allen F�ern derma�n gut ist, dass ihr kein Lehrer am Zeug flicken kann.
�Wer war das?�, wird die Mittelburg lauter.
�Ich!� Marion erhebt sich von ihrem Platz. �Ich finde es unversch�, dass uns hier Lehrer serviert werden, die nicht mal wissen, wie man am PC das Desktop-Motiv �ern kann. Was f�r ein Lehrk�rper?� Dabei wackelt sie mit den H�ften, die im Gegensatz zu Frau Mittelburgs fest und sportlich sind.
�Das meine ich nicht! ... Ich will wissen, wer dieses Hintergrundbild eingerichtet hat?�
Die Worte dringen nicht mehr durch den L�. Keine Chance. Das ist, als wollte sich eine Nussschale einer Tsunami-Welle entgegenstemmen. Jetzt z�t nur noch Dezibel.
�Der das gemacht hat, soll es auch wieder wegmachen!�, schreit sie, so laut sie kann. �Das war Thorsten selbst!�, br�llt ihr Jakob mit seinem m�tigen Organ entgegen.
Da kippt die Mittelburg den Schalter unter ihrem Lehrerpult auf OFF. Die Computer gehen abrupt aus. Kein Strom mehr. Die Pupillen weiten sich wieder.
Wir drei - Katinka, Lisa und ich - sehen uns einen Augenblick an, dann m�ssen wir wieder laut lachen.
Es klopft. Manuela Kuzybik hat Thorsten auf dem Flur aufgelesen. Sie sagt, sie will sich �pers�nlich des Vorgangs annehmen�. Der L�pegel um uns herum sinkt wie ein Thermometer, das man herunterschl�. Denn vor der Kuzybik haben alle zumindest ein bisschen Respekt, da sie sich mit einem Mathe-Test r�en k�nnte. Nein, Mathe ist zu wichtig, also sind alle f�r einen Moment still.
Die Kuzybik wirft ihrer Lehrerkollegin, die normalerweise Religion und Spanisch unterrichtet, einen beschwichtigenden Blick zu. Manuela Kuzybik �bernimmt mit diesem Blick das Ruder, stellt sich direkt vor Lisa und befiehlt: �Nimm die F�� vom Tisch.�

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ISBN 10: 3570303632 ISBN 13: 9783570303634
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paperback. Condizione: Befriedigend. 160 Seiten; ehem. Büchereiexemplar, Artikel stammt aus Nichtraucherhaushalt! Q18927 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 500. Codice articolo 1282545

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Theisen, Manfred:
Editore: München : cbt/cbj-Verl., 2007
ISBN 10: 3570303632 ISBN 13: 9783570303634
Antico o usato kart.

Da: Antiquariat Buchhandel Daniel Viertel, Diez, Germania

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kart. Condizione: Gut. Orig.-Ausg., 1. Aufl. 159 S. ; 19 cm in gutem Zustand 22431 ISBN 9783570303634 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 180. Codice articolo 2286164

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